In der fusionierten Kanzlei arbeiten künftig etwa 1.600 Berufsträger in 32 Büros. Die neue Bryan Cave Leighton Paisner rechnet mit einem Umsatz von über 900 Millionen US-Dollar, was 730 Millionen Euro entspricht.
Deutsche Aktivitäten
Bryan Cave wurde 1873 in St. Louis gegründet und kommt mit ihren beiden deutschen Büros in Frankfurt und Hamburg derzeit auf vier europäische Standorte. Die seit 2007 in Deutschland vertretene Kanzlei hat einen Schwerpunkt im M&A und Gesellschaftsrecht, verfolgt aber einen Full-Service-Ansatz. Bryan Cave begann damals mit ihrem Hamburger Büro und dem Gesellschafts- und Bankrechtler Dr. Michael Leue, der von Buse Heberer Fromm kam. In Frankfurt überwiegt das Private-Equity-Geschäft. Als Managing-Partner leiten der Frankfurter Dr. Tobias Fenck und Eckart Budelmann aus Hamburg die hiesigen Teams. Weltweit umfasst Bryan Cave rund 1.000 Berufsträger in 25 Büros.
Berwin Leighton, die 1932 in London gegründet wurde, arbeitet in 14 Büros weltweit mit etwa 500 Berufsträgern. Inklusive der Büros in Berlin und Frankfurt liegen fünf ihrer Standorte in Europa, daneben ist sie mit Büros in Asien und im Nahen Osten vertreten. Das deutsche Team wird in Frankfurt von Managing-Partner Roland Fabian geführt, der 2011 zu dem Linklaters-Team gehörte, das für Berwin Leighton in Deutschland eröffnete. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Immobilienrecht, insbesondere bei Immobilientransaktionen.
Offene Strukturfragen in Deutschland
In Frankfurt verfügt der neue Zusammenschluss aktuell über zwei Büros. Bis April muss für die Leitung der dann drei deutschen Standorte mit 56 Berufsträgern auch eine neue Führungsstruktur geschaffen werden, da nun die bisherigen beiden lokalen Leiter von Bryan Cave auf einen nationalen von Berwin Leighton treffen. Klar ist bisher nur, dass die Büros in Deutschland als nationale Einheit eng zusammenarbeiten sollen.
Beide Kanzleien haben bereits erfolgreich Fusionen durchgeführt. Gründe für den aktuellen Zusammenschluss und den gewählten Zeitpunkt werden in der gemeinsamen Erklärung vage gehalten. Ein erweitertes und vertieftes Angebot sei gewünscht, einen Vorteil sehe man in der globalen Zusammenlegung technologischer Ressourcen. Fusionsgespräche zwischen Berwin Leighton und Greenberg Traurig waren 2016 wegen zu unterschiedlicher Kulturen der beiden Kanzleien gescheitert. Lisa Mayhew, die Managing-Partnerin bei Berwin Leighton und Therese Pritchard, ihr Pendant bei Bryan Cave, lobten daher im Vorfeld ihre Gemeinsamkeiten in der Kanzleikultur. Sie wollen sich zukünftig die Leitung teilen. Beide bestätigen, dass die gemeinsame Kanzlei vom ersten Tag an als finanzielle Einheit arbeiten wird.