Über die Begleitung klassischer Fremdkapitalmarktthemen hinaus spezialisierte er sich in den vergangenen Jahren insbesondere auf derivative Produkte. Neben der Beratung zur Emission solcher Finanzprodukte und der Umsetzung der europäischen Derivateverordnung (EMIR) beschäftigte er sich mit dem sogenannten Clearing, dem Feststellen gegenseitiger Forderungen und Lieferverpflichtungen. „Ich kenne Patrick Scholl seit Jahren und weiß, dass er bei den Mandanten sehr hohes Ansehen genießt – mit seiner besonderen Expertise im Bereich der Derivateregulierung passt er ideal in unsere Strategie, neue Beratungsprodukte in Zusammenhang mit regulatorischen Themen zu entwickeln“, sagte Dr. Jochen Seitz, zu dessen Team nun Scholl stößt.
Seitz steht an der Spitze der deutschen Bank- und Finanzpraxis von Mayer Brown und leitet zudem die europäische Kapitalmarktpraxis der Sozietät. Er war vor drei Jahren mit einem größeren Team von Simmons & Simmons gekommen. Der Zugang bedeutete seinerzeit eine substanzielle Verstärkung im Bank- und Kapitalmarktrecht. „Der Zugang von Patrick Scholl ist ein Baustein in der Wachstumsstrategie, die wir für die deutsche Praxis von Mayer Brown verfolgen“, sagt Dr. Guido Zeppenfeld, seit diesem Jahr Deutschland-Chef von Mayer Brown. Tatsächlich steht der gesamte Fachbereich seit Jahren sichtbar weit oben auf der Kanzleiagenda der deutschen Praxis. Im Fremdkapitalmarktrecht zählt Mayer Brown im Marktvergleich zu den fachlich breitesten Praxen in Deutschland, auch wenn zuletzt mit Dr. Kai Liebrich ein Partner die Sozietät in Richtung Herbert Smith Freehills verließ.
Auch in der angesehenen Fremdkapitalmarktpraxis von Allen & Overy war in den vergangenen beiden Jahren einiges im Umbruch. Unter anderem stießen 2012 der erfahrene Dr. Berthold Kusserow und weitere Linklaters-Anwälte, darunter auch Scholl, zu Allen & Overy. 2013 verließ der langjährige Praxischef Okko Behrends die Kanzlei infolge interner Reibereien. Ihm folgte ein erfahrener Counsel zu Latham & Watkins.
Inzwischen leitet Dr. Oliver Seiler die Praxis, die nun deutlich besser strukturiert ist. Insbesondere im margenträchtigen Geschäft mit Hochzinsanleihen legt Allen & Overy über Gernot Wagner einige Dynamik an den Tag. Zudem ernannte die Kanzlei im Mai intern einen Partner, der wie Scholl auf die Derivate-Beratung spezialisiert ist. (René Bender)