Den deutschen Umsatz erwirtschaftete die von Prof. Dr. Klaus-Stefan Hohenstatt geführte Kanzlei im Geschäftsjahr 2014/15 mit einer leicht verkleinerten Partnerschaft, doch insgesamt mit etwas mehr Anwälten als im Vorjahr. Deshalb verringerte sich der UBT um 2,7 Prozent von 751.000 auf rund 732.000 Euro.
Zentrale Umsatzbringer waren erneut die Beratung zu internen Untersuchungen aus den Bereichen Korruption, Kartelle und Aufsichtsrechtsverstöße sowie die Prozess- und Transaktionspraxis. Freshfields betreute etwa hochvolumige Deals für Cinven, JP Morgan und Novartis.
Dass die Kanzlei trotzdem nicht mit hohen Zuwachsraten aufwartet, liegt nicht zuletzt an ihrer Größe und hohen Marktdurchdringung, die weitere Wachstumssprünge schwierig machen. Der Wettbewerb um Spitzenmandate ist gerade im hiesigen Markt sehr intensiv. Deutsche Inhouse-Juristen gelten im internationalen Vergleich als besonders kostenbewusst.
In Österreich legte das Wiener Büro ein leichtes Wachstum von 3 Prozent hin und steigerte den Umsatz von 45 auf 46 Millionen Euro. Weil im zweiten Jahr in Folge die Personaldecke ausgebaut wurde, fiel auch hier der UBT auf jetzt 697.000 Euro. Zentrale Umsatzmotoren in Wien waren ebenfalls diverse Großtransaktionen für JP Morgan, sowie die Arbeit für Axel Springer und die Beratung rund um den Hypo Alpe-Adria-Streit.
Für die Gesamtkanzlei vermeldete Freshfields einen Gesamtumsatz von 1,245 Milliarden Pfund, was einer minimalen Steigerung um ein Prozent entspricht. Ihren Gewinn weist sie mit global 573 Millionen Pfund aus, was eine Kostenquote von rund 47 Prozent bedeutet. Bekanntlich ist Freshfields dabei, mit dem Aufbau eines Servicecenters in Manchester und an zwei weiteren Standorten noch weiter an der Kostenschraube zu drehen. Den Angaben zufolge lag der durchschnittliche Gewinn pro Partner in der Kanzlei, die international mit einem weitgehend einheitlichen Lockstep arbeitet, bei 1,3 Millionen Pfund. Ausnahmen ergeben sich daraus, dass in einigen Ländern sogenannte Fixed-Equity-Partner mit festen Anteilen eingestuft sind. Außerdem baute Freshfields für ihre Expansion in den USA eine flexiblere Einstufung ein.