Legal Tech und Legal Operations

KI zündet (endlich) den Digitalisierungs-Turbo

ChatGPT hat den Legal-Tech-Markt auf den Kopf gestellt. Und auch abseits davon hat die Digitalisierung der Wirtschaftskanzleien an Fahrt aufgenommen. Das wird auch Zeit, denn Mandanten werden langsam ungeduldig.

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Nach stotterndem Start ist der Legal-Tech-Markt nun auf der Beschleunigungsspur unterwegs. Maßgeblichen Einfluss auf das neue Tempo hatte der Launch des KI-basierten Sprachmodells ChatGPT. Schnell folgte mit dem KI-Tool Harvey eine Version, die im Kern ebenfalls auf GPT-4 beruht, aber speziell für die Anforderungen juristischer Beratung trainiert wurde, weitere Modelle folgten. Mit Allen & Overy sicherte sich eine internationale Top-Kanzlei als erste eine Kooperation mit Harvey, um die KI in ihr Beratungsangebot zu integrieren. Wenig später gab PricewaterhouseCoopers Legal eine Zusammenarbeit bekannt, allerdings mit dem Primärziel, Harvey an Inhouse-Abteilungen zu vermarkten. Mittlerweile haben etliche Kanzleien Ressourcen und Geld in die Anwendung oder Implementierung von KI-basierten Tools in ihre Kanzleiabläufe gesteckt.

Als vor knapp zehn Jahren die ersten Legal-Tech-Tools auf den Markt kamen, ließen sich die Sozietäten sehr viel Zeit, um Anwendungen etwa im Bereich von Due Diligence zu testen. Nach dem Launch von ChatGPT hat es weniger als acht Monate gedauert, bis viele von ihnen eigene Anwendungen am Start hatten. Letztlich bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Denn Mandanten fordern den Einsatz digitaler Hilfsmittel immer stärker ein. „Bei unserer letzten Ausschreibung war es enttäuschend, wie viele Kanzleien noch nicht verstanden haben, dass wir als Mandanten erwarten, dass sie Legal Tech zur Kostenreduzierung einsetzen oder einfache Arbeiten in ,Low Cost Centern‘ erledigen lassen“, sagt der General Counsel eines globalen Investmentmanagers. „Wer hier als Wirtschaftskanzlei keine Strategie entwickelt hat, riskiert, aus dem Markt zu fallen. Wir mandatieren keine Kanzlei mehr ohne Legal-Tech-Strategie.“ Zugleich sind viele Rechtsabteilungen wie Mercedes und Daimler Truck, Bayer, Grünenthal oder E.on längst selbst damit befasst, ihre Prozesse und Strukturen zu digitalisieren.

Wie Kanzleien investieren und sich auf die neue digitale Beratungswelt einstellen, lesen Sie im aktuellen JUVE Handbuch Wirtschaftskanzleien.

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