Das ist in Deutschland zwar ein deutlich kleinerer Zuwachs als im Vorjahr, vor allem im Vergleich zum weltweiten Umsatz allerdings ein mehr als solides Ergebnis.
Weltweit hat die Kanzlei laut American Lawyer im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 5,3 Milliarden Dollar umgesetzt, was einem Minus von 3,06 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz pro Berufsträger (UBT) liegt für die Gesamtorganisation mit ihren 3.298 Berufsträgern bei 1,6 Millionen US-Dollar und damit sogar 9,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
Dagegen steht die Erfolgskurve der deutsche Praxis: Sie trägt nun fast 200 Millionen Euro Umsatz zum weltweiten Geschäftsergebnis bei. Das entspricht nach JUVE-Daten einer Verdoppelung innerhalb der vergangenen zehn Jahre.
Transaktionen im Soll, Litigation stark
Ein nur leicht rückläufiges M&A- sowie ein stabiles PE-Geschäft bildeten den Grundstock für die unter dem Strich positive Gesamtentwicklung. Mit ihrem diversen Mandantenstamm im Large- und Mid-Cap-Bereich sowie für Strategen blieb das Team im Transaktionsgeschäft gut ausgelastet. Allein im Kapitalmarkt- und Finanzierungsbereich ist das Geschäft abgekühlt, brachte aber dem florierenden Restrukturierungsbereich umsatzstarke Mandate ein.
Nach JUVE-Informationen gelang es Latham & Watkins in Deutschland den im Vorjahr um 21,3 Prozent gestiegenen UBT auf dem hohem Vorjahresniveau bei etwa 1,3 Millionen Euro zu konsolidieren.
Insbesondere der Beitrag des Litigation- und Kartellrechtsteams war ausschlaggebend für das Gesamtergebnis. Unter anderem die Vertretung von Meta in mehreren Verfahren auch vor dem Bundeskartellamt fiel ins Gewicht. Ebenfalls wesentlich waren die Mandatierung durch Mercedes-Benz im Dieselkomplex sowie durch Mastercard in einem Datenschutzkomplex.
Resilienz durch hochpreisige Nischen
Personell ist Latham & Watkins im vergangenen Geschäftsjahr auf 153,5 FTE gewachsen. Anfang 2022 wurden drei Partnerinnen und ein neuer Partner befördert, zwei im Bereich Litigation und eine für Steuerrecht. Mit ihnen und zwei weiteren Counsel-Ernennungen im Bereich Compliance und Restrukturierung ging die weitere Verbreiterung der deutschen Praxis einher.
Dafür hatte sich die Kanzlei auch die Dienste von Dr. Carsten Loll von Linklaters und Dr. Stefan Rieger von Hogan Lovells gesichert. Beide Zugänge sind Investments in die hochpreisigen Nischenangebote Real-Estate-PE und Infrastruktur-PE. Durch einen größeren Marktanteil in beiden Bereichen erhofft sich die Kanzlei noch mehr Resilienz für die Gesamtorganisation.