Das Potsdamer Unternehmen hat das 16-köpfige Anwaltsteam der Rechtsabteilung und die Kompetenzen damit gleichberechtigt aufgeteilt: Jonas Swarzenski (34), der seit Anfang 2014 die Rechtsgeschäfte des Start-ups leitet, bleibt verantwortlich für das Kerngeschäft in Deutschland, Andresen begleitet die Expansion des Unternehmens ins europäische Ausland und in andere Märkte. So kümmert er sich darum, die Legal-Tech-Prozesse auch auf Inkasso-Streitigkeiten mit europäischen Fluglinien anzuwenden.
Kernidee des Portals ist die Automatisierung von juristischen Geschäftsprozessen. Über die Eingabe von Flugdaten des Reisenden kann Flightright die Wahrscheinlichkeit der Durchsetzung eines Erstattungsanspruches errechnen. Auch die weiteren Vorgänge bis zur Formulierung eines Anschreibens an die Fluggesellschaft sind stark automatisiert. Nach Angaben des Unternehmens reagieren inzwischen rund 70 Prozent der Fluganbieter mit Erstattungen auf die Mahnschreiben, der Rest werde über Partneranwälte meist erfolgreich vor Gericht durchgesetzt. Flightright verdient eine Provision von 25 Prozent netto an der zurückgezahlten Summe.
Das Verbraucherportal für Fluggastrechte ging 2010 an den Markt und hat seitdem ein rasantes Wachstum hingelegt. Selbstfinanziert durch die Gründungsmitglieder erhielt Flightright zunächst eine Startfinanzierung aus dem Frühphasen Fonds Brandenburg. Inzwischen macht der Rechtsdienstleister einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro. Mit Hilfe der automatisierten IT-Prozesse will Flightright demnächst weitere Branchen erschließen: Seit Ende 2014 ist die Plattform Bankright.de online, mit deren Hilfe man unzulässige Bankbearbeitungsgebühren bei Verbraucherkrediten zurückfordern kann, als nächstes wird die Versicherungsbranche anvisiert.