Die Wahl des deutschen Senior Partners ist außergewöhnlich, denn es ist die einzige nationale Managementfunktion bei Linklaters, die nicht vom internationalen Management festgelegt, sondern traditionell von den Partnern gewählt wird. Neben Steck hatte sich JUVE-Informationen zufolge der Düsseldorfer Corporate-Partner Wolfgang Sturm (55) zur Wahl gestellt.
Steck war im Jahr 2000 bei der Linklaters-Vorgängerkanzlei Oppenhoff & Rädler eingestiegen, 2004 wurde er Partner bei Linklaters. Seither sammelte er auch einige Managementerfahrung: Seit 2010 leitete er die Finance-Division in Deutschland und war Mitglied des German Executive Teams.
Als deutscher Senior Partner vertritt Steck die deutsche Linklaters-Praxis automatisch auch als Mitglied im internationalen Führungsteam, dem Executive Committee. Wer künftig die Division Finance in Deutschland leiten wird, steht noch nicht fest.
Schlüsselpartner übernimmt Führung
Steck ist der zentrale Kopf der renommierten Bankaufsichtsrechtspraxis. Prominente Mandate waren etwa 2012 die Arbeit für die Bad Bank EAA zur Aufspaltung der WestLB und den anschließenden Portfoliotransfer. Seit 2013 berät Steck zudem die Stadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein als Eigentümer hinsichtlich der geplanten Privatisierung der HSH Nordbank.
„Weiterhin wird das Verständnis für die Belange unserer Mandanten oberste Priorität haben“, sagte Steck. „Neben der vorhandenen Rechtsexpertise wird uns unser Branchen-Know-how helfen, in Bereichen wie Compliance unsere Beratungsleistungen deutlich auszubauen und auch dadurch unsere Beziehungen zu unseren Mandanten weiter zu intensivieren.“
Linklaters hatte erst in der vergangenen Woche verkündet, dass sie den ehemaligen Vorstandschef der Allianz, Michael Diekmann, als Berater hinzuholt. Der 61-Jährige wird Mitglied des ‘International Advisory Boards’.
In dieser Woche findet zudem die internationale Partnerversammlung der Kanzlei in Berlin statt. Dort werden unter anderem die neuen Equity-Partner gewählt. Auch dürfte das Thema Vergütungssystem diskutiert werden. JUVE-Informationen zufolge wollen einige deutsche Partner die Diskussion um die Zukunft des Lockstep-Systems wieder aufgreifen. Nachdem Änderungen an dem System im Dezember abgelehnt worden waren, hatte der Wechsel von Dr. Rainer Traugott, einem der führenden Transaktionsanwälte Deutschlands, zur US-Kanzlei Latham & Watkins die Diskussion neu befeuert.