Abschied nach 15 Jahren

Managing-Partner von King & Spalding gibt Anwaltsberuf auf

Der bekannteste Partner der US-Kanzlei King & Spalding, Mario Leißner, zieht sich aus dem aktiven Anwaltsleben zurück. Diesen Schritt hat der 50-Jährige in der vergangenen Woche in einer an seine „Mandanten und Geschäftspartner“ gerichteten Mail angekündigt. Maßgeblich für diese Entscheidung seien gesundheitliche Gründe.

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Leißner werde zum 30. Juni 2022 seine „operative Berufstätigkeit als Rechtsanwalt“ beenden. Seine Praxis habe er „bereits seit einiger Zeit“ auf Partner und Kollegen übertragen. Er werde aber auf Wunsch der Kanzlei „King & Spalding (und Ihnen) auch nach meinem förmlichen Ausscheiden zur Seite stehen – mental, als Sparringspartner und immer dann, wenn ich von meinen Kollegen oder von Ihnen gebraucht werden sollte“.

Mario Leißner

Gegenüber JUVE machte Leißner deutlich, dass sein Abschied von der Anwaltstätigkeit endgültig sei. Er wolle den Übergang zu seiner Nachfolge in den verschiedenen Funktionen, insbesondere als Managing-Partner und Leiter der deutschen Fonds-Praxis, aber vor allem auch den unverändert angestrebten Einstieg von Quereinsteigern und ihrer Teams „ad infinitum unterstützen“. Nach Informationen von JUVE ist King & Spalding in fortgeschrittenen Gesprächen mit Teams und einzelnen Anwälten insbesondere aus den Bereichen Private Equity und Immobilienrecht. Konkrete Namen wollte Leißner gegenüber JUVE nicht nennen, dementierte jedoch die Beratungsgebiete nicht. 

Ende einer Ära

Für King & Spalding in Deutschland ist der Abschied von Leißner der wahrscheinlich größte Einschnitt seit der Büroeröffnung in Frankfurt. Leißner war nicht nur das Aushängeschild der Kanzlei, sondern hatte das Büro im Jahr 2007 auch eröffnet. Aktuell zählt es knapp 20 Anwältinnen und Anwälte. Bekannt ist es vor allem für die Beratung von Immobilienfonds bei Fondsstrukturierung und Aufsichtsrecht sowie bei Transaktionen.

Zu den Mandanten zählen AEW Invest, Axa Investment Managers, Allianz Global Investors, Hannover Leasing, Patrizia oder Tishman Speyer. Daneben verfügt die US-Kanzlei in Deutschland auch über angesehene Praxen für Konfliktlösung, insbesondere Investitionsschutzverfahren, sowie im Bereich Life Science.

Das deutsche Büro gilt als extrem profitabel und soll nur leicht unterhalb der Profitabilität der US-Praxis liegen. Laut US-Fachpresse hat ein Equity-Partner der Kanzlei im Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich einen Gewinn von 4,37 Millionen US-Dollar erzielt, nach rund 3,5 Millionen im Jahr davor, was einer Steigerung von rund 17 Prozent entspricht.

Weltweit hat die Kanzlei ihre Einnahmen 2021 sogar um rund 20 Prozent gesteigert und damit über 1,8 Milliarden US-Dollar umgesetzt. In Deutschland betrug der Umsatz 2020 nach JUVE-Recherchen knapp 24 Millionen Euro. Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor.

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