Mit Kochs Rückkehr geht GSK einen Wiederausbau der Steuerpraxis an, die derzeit lediglich aus der Frankfurter Partnerin Dr. Petra Eckl und drei Associates beseht. Eckl steht sowohl für komplexe steuerliche Prozessmandate wie auch für Transaktionsbegleitung und Fondsstrukturierungen. Innerhalb des Kanzleigefüges wurde die steuerrechtliche Beratung erst kürzlich aufgewertet: Steuerrecht, bisher Teil der Corporate-Praxis, ist nun eine eigene Praxisgruppe.
Koch, der wie Eckl Anwalt und Steuerberater ist, war seit 2007 bei GSK, 2013 wurde er Partner. Seine Schwerpunkte sind die Begleitung von M&A- und Immobilientransaktionen, Umwandlungen, steuerlichen Strukturierungen sowie die umsatzsteuerliche Beratung von Finanzdienstleistern. Zu seinen Mandanten gehört etwa der polnische Chemiekonzern Chiech, den er zuletzt zu Verlustnutzungsmodellen und der steuerlichen Optimierung der Konzernstruktur beraten hat. Ciech war Koch als Mandant auch bei dessen Wechsel zu Heuking gefolgt. Das gilt auch für den Energiekonzern EnBW, den Koch zu steuerlichen Sonderthemen wie Kapitalertragsteuern bei der Abwicklung eines Spruchverfahrens berät.
Die Steuerpraxis von Heuking gehört mit rund zehn Partnern auch nach Kochs Abgang zu den größeren Einheiten im Markt. Auf Partnerebene ist das Steuerrecht in Stuttgart aber nun nicht mehr vertreten. Während GSK ein modifiziertes Lockstep-System hat, setzt Heuking traditionell stärker auf eine umsatzabhängige Vergütung ihrer Partner. Dies bedeutet, dass Anwälte tendenziell weniger Anreize haben, Arbeit an stärker spezialisierte Partner innerhalb der eigenen Kanzlei abzugeben.