Die Analyseagentur Viceroy Research, hinter der der Engländer Fraser Perring steht, hatte Mitte September einen Report zu den Geschäftspraktiken des Leasing- und Finanzierungsunternehmens Grenke veröffentlicht. Viceroy, die zuvor auch Steinhoffs und Wirecards Bilanzen hinterfragt hatte, warf Grenke vor, dass ein Großteil ihrer in Finanzberichten angezeigten liquiden Mittel nicht existiere.
Die Teams arbeiten aktuell noch. WKGT habe – so Grenke – Informationen zu sämtlichen Franchiseübernahmen erhalten und prüft diese nun darauf, wie marktüblich und ausgewogen diese sind. KPMG hingegen habe ihre Prüfungshandlungen über den Zahlungsmittelbstand hinaus ausgeweitet und verifiziere nun auch stichprobenartig die Existenz der Leasingverträge und analysiere bestimmte Geschäftsprozesse. Dazu zählen unter anderem der Umgang mit Rechtsfällen und Kundeneinwänden, die Legitimationsprüfung von bestimmten Neukunden sowie die Systeme zur Geldwäsche- und Betrugsprävention.
Ende Oktober kündigte das Unternehmen an, dass personell die Weichen neu gestellt werden: Auf Initiative des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Ernst-Moritz Lipp will man einen Chief Risk Officer (CRO) suchen, der für Risikocontrolling, Recht und Compliance zuständig ist. „Damit will das Unternehmen den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die internen Kontrollsysteme zukünftig noch besser gerecht werden. Zudem will der Konzern seine wesentlichen Compliance-Richtlinien sowie sämtliche Nebentätigkeiten und Rollen von Mitarbeitern innerhalb und außerhalb des Konzerns überprüfen,“ teilte Grenke mit.