Diese Entwicklung hatte bereits die JUVE-Inhouseumfrage Anfang des Jahres untermauert: Im Bereich Compliance- und Risikomanagement erwarteten die Inhousejuristen erheblich steigenden Beratungsbedarf. Kein Wunder also, dass die Konzerne hier zahlreiche Neueinstellungen vornehmen oder zum ersten Mal Compliance-Officer-Posten besetzen. So geschehen etwa bei ProSiebenSat.1 und Haribo.
„Compliance ist das neue M&A“, heißt es auch in Anwaltskreisen. Gemeint ist: Compliance-Beratung ist global, komplex, risikoreich und personalintensiv. Zugleich ist der Verhandlungsspielraum bezüglich der Honorare bei den unter Druck stehenden Mandanten minimal. Doch die General Counsel wissen sich zu helfen: Sie identifizieren präventiv die richtigen Kanzleien für solche Fälle und binden sie mit Rahmenverträgen an sich.
Auf der anderen Seite wittern im Umfeld der Compliance-Verstöße Klägerkanzleien ihre Chance. Das Konzept des Erfolgshonorars, das das Geschäft dieser Kanzleien in den USA so attraktiv macht, hält in Deutschland durch den Einsatz von Prozessfinanzierern Einzug. Ein Prozessfinanzierer etwa, der mit der auch in Berlin ansässigen Kanzlei Hausfeld zusammenarbeitet, verlangt 35 Prozent eines jeden erstrittenen Euros.
Mehr zum Jobmotor Compliance und zu den neuen Akteure auf dem deutschen Anwaltsmarkt lesen Sie hier in dem soeben erschienen JUVE Handbuch 2016/2017.