„Wir sind im Guten auseinander gegangen und bleiben der Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft weiterhin freundschaftlich verbunden“, sagte Weber, der den Bremer Schindhelm-Standort im Sommer 2004 eröffnet und danach kontinuierlich ausgebaut hatte. Das Team wurde in dem von Traditionskanzleien beherrschten Anwaltsmarkt zuletzt deutlich stärker wahrgenommen. „Durch den Wechsel zu Schultze & Braun wollen wir neue Synergien schaffen“, sagte Weber, der als Partner einsteigt. „Unser Ziel ist es, die umfassende wirtschaftsrechtliche Beratung, die wir in Bremen betreiben, über den Schultze & Braun-Verbund national und international weiter auszubauen.“
Insofern bedeutet der Zuwachs in Bremen für Schultze & Braun eine strategische Weiterentwicklung. Die Neuzugänge sind keine ausgewiesenen Insolvenz-Experten. In Sanierungstransaktionen waren sie allerdings schon häufiger tätig, meist auf Käuferseite. Sie werden wie zuvor allgemein wirtschaftsrechtlich beraten, etwa im Gesellschafts- und Handelsrecht, IT- und Vertragsrecht sowie Kartell- und Vertriebsrecht.
„Wir möchten in Bremen auch personell wachsen, sowohl im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz als auch auf dem Gebiet des Kapitalmarktrechts, um so unter anderem die Beratung von Emissionshäusern und Finanzdienstleistern weiter auszudehnen“, so Weber. „Die vielen Standorte von Schultze & Braun erleichtern den Kontakt mit überregionalen Mandanten, etwa in Hamburg, Frankfurt und Berlin.“
Schultze & Braun ist eine der größten und renommiertesten Insolvenzkanzleien Deutschlands mit 33 Standorten und rund 80 Berufsträgern. Sie ist seit zehn Jahren in Bremen vertreten, im Bereich Rechtsberatung mit nunmehr zehn Anwälten sowie in der Insolvenzverwaltung mit sieben Berufsträgern. Dort prägen vor allem die Verwalter Edgar Grönda und Detlef Stürmann die Wahrnehmung der Kanzlei, die das Verwaltungsgeschäft im kleinsten Bundesland dominieren.
Schultze & Braun sowie Schindhelm blicken auf eine gemeinsame Vergangenheit im Verbund mit der WP-Gesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zurück, die allerdings für Webers Wechsel keine Bedeutung hat. Alle drei Gesellschaften hatten bis zum Sommer 2008 die gleiche Büroadresse. Schultze & Braun agierte von 1998 bis 2003 als Kompetenzzentrum für Insolvenzberatung und -verwaltung im PwC-Verbund. Schindhelm war von 1999 bis 2005 mit PwC assoziiert, löste die Verbindungen allerdings in Folge des US-amerikanischen Sarbanes-Oxley-Gesetzes, das eine Trennung von Wirtschaftsprüfung und Rechtsberatung verlangte. PwC setzt trotzdem seit 2005 wieder auf eine Anwaltsgesellschaft unter dem Namen PwC Legal.