Haag, der bislang bei Hammonds als Associate tätig war, tritt Heisse als Partner bei und soll den Bereich Patentlitigation aufbauen. Associate Wetzel soll ihn dabei unterstützen. Zusätzlich werden zwei IP-Associates, die bereits bei Heisse arbeiten, künftig auch an der Seite von Haag Patentprozesse begleiten. Waigand arbeitet dagegen mit Schwerpunkt im Bereich IT, sie bringt zusätzlich Litigation-Erfahrung mit.
Mit dem Zugang von Haag und Wetzel ist der Kanzlei ein weiterer wichtiger Schritt für den Aufbau einer Patentabteilung gelungen. Im Oktober hatte Heisse bereits den Zugang von zwei Patentanwälten angekündigt: Dr. Herbert Kunz (48) und Dr. Michael Schneider (53) werden im kommenden Jahr ebenfalls von Hammonds als Partner wechseln. Allerdings steht der genaue Zeitpunkt noch nicht fest. Hammonds-Partner können mit einer Frist von einem halben Jahr kündigen. Zudem soll sich der Wechsel von Kunz wegen einer Auseinandersetzung, in der es auch um die Aufteilung von Mandaten geht, verzögern (mehr…).
Der Leiter der deutschen IP-Praxis bei Heisse, Axel Zimmermann, kündigte zudem weitere Verstärkung im IP an. Nachdem nun mit Kunz, Schneider und Haag das Startteam der Patentabteilung feststeht, will die Kanzlei im Verlauf des nächsten Jahres die technische Expertise mit weiteren Patentanwälten verbreitern. Ziel sei es, hier ein Fullservice-Angebot zu sichern, so Zimmermann. Bislang würde mit Kunz der Bereich Physik abgedeckt, Schneider ist Biochemiker.
Für Hammonds bedeutet der Abgang von Haag den weitgehenden Verlust ihrer Expertise für Patentlitigation. Verlassen Kunz und Schneider die Kanzlei 2010, wäre dann nach heutigem Stand nur noch ein deutscher Patentanwalt in der IP-Praxis tätig. Um den Verlust ihrer patentanwaltlichen Expertise zu kompensieren, verhandelt Hammonds derzeit intensiv mit der Patentanwaltskanzlei Gulde Hengelhaupt Ziebig & Schneider über eine Kooperation. Sie ist mit sechs Büros in Deutschland sowie in Peking vertreten.
Der deutsche Hammonds-Managing-Partner Dr. Kai Mertens kündigte zudem den Wiederaufbau der Patentprozessabteilung an. Dies dürfte allerdings ein schwieriges Unterfangen sein, da die wenigen deutschen Patentprozessrechtler als eher wechselunwillig gelten. Zudem bemühen sich derzeit mehrere US-IP-Kanzleien um den Zugewinn von Quereinsteigern und den Aufbau eigener Patentexpertise in Deutschland.