Hammonds

Partnerabgänge in München und Berlin, Kooperation mit Patentkanzlei angepeilt

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  • JUVE

Hammonds steht vor dem Verlust dreier Partner und vermutlich weiterer Berufsträger in Berlin und München. Neben dem Berliner Verwaltungsrechtler Dr. Martin Fleckenstein (50), der zu Sammler Usinger wechselt, hat in München mit dem Patentanwalt Dr. Herbert Kunz (48) ein weiterer Equity-Partner seinen Austritt aus der britischen Kanzlei erklärt. Kunz schließt sich gemeinsam mit dem Münchner Fixed Share Partner und Patentanwalt Dr. Michael Schneider (53) Heisse Kursawe Eversheds an. Die beiden Patentanwälte, die 2001 zur Riege der Gründungspartner von Hammonds in Deutschland gehörten, haben zu Ende September gekündigt und dürften die Kanzlei nach Vertragslage erst zum 30. April 2010 verlassen. Der Grund: Equity-Partner bzw. Members der britischen Hammonds LLP sind nur zweimal im Jahr berechtigt, den Partnerschaftsvertrag der Kanzlei zu kündigen, und zwar am 30. September und am 31. März eines jeden Jahres, mit einer Frist von sechs Monaten.

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Fleckenstein wird allerdings wohl früher gehen können, die Verhandlungen darüber laufen zurzeit. Der bekannte öffentliche Immobilien- und Planungsrechtler wechselt in das Berliner Büro von Sammler Usinger. Die vom ehemaligen Clifford Chance-Partner Dr. Wolfgang Sammler in Leipzig gegründete Kanzlei hat sich in diesem Jahr mit Wolfgang Usinger von Clifford und Jens Bock von Linklaters gezielt im privaten Immobilienwirtschaftsrecht verstärkt, so dass Fleckenstein nun als ideale Ergänzung erscheint. Es gilt zudem als wahrscheinlich, dass Fleckenstein nicht alleine zu Sammler Usinger stößt.

Um den Wechsel von Kunz und Schneider ist ein heftiger Streit entflammt. Kunz konnte sich in der vergangenen Woche nur per einstweiliger Verfügung Zugang zu seinem Büro verschaffen. Unter anderem soll es dabei auch um ein Patent- und Markenportfolio gehen, das Hammonds einerseits und Kunz andererseits für sich beanspruchen, heißt es in Kanzleikreisen. Überdies sei es zu Schwierigkeiten bei der Einstufung des langjährigen Equity-Partners Kunz gekommen, der als Patentanwalt juristisch kein Mitglied der seit Mai 2008 bestehenden englischen Hammonds LLP werden konnte. Ob Kunz und Schneider bei Heisse Kursawe nun als Equity- oder Salary-Partner einsteigen werden, ist bislang nicht bekannt.

Der deutsche Hammonds-Managing Partner Dr. Kai Mertens sagte: „Die unmittelbaren Bedürfnisse unserer Mandanten werden wir baldmöglich durch die Kooperation mit der Patentkanzlei Gulde Hengelhaupt Ziebig & Schneider abdecken. Doch solange keine endgültige Lösung zur Fortführung dieses Bereichs besteht, wird es keine vorzeitige Auflösung der Verträge von Herrn Kunz oder Herrn Schneider geben.“

Mertens und der Münchner Gulde-Partner Jürgen Hengelhaupt sind allerdings zuversichtlich, dass eine Kooperationsvereinbarung mit der ursprünglich aus Berlin stammenden Patentkanzlei noch im Oktober unter Dach und Fach sein wird: „Mit dann knapp 20 Patentanwälten decken wir künftig sogar ein breiteres technisches Portfolio ab als bislang.“

Mit den Weggängen von Kunz und Schneider sowie möglichen weiteren Berufsträgern wird das Hammonds-Büro in der bayrischen Landeshauptstadt dennoch weiter dezimiert. Erst Anfang des Monats hatten die letzten dort verbliebenen Gesellschaftsrechtler Dr. Michael Hoffmann und Dr. Martin Böttger eine eigene Boutique für Gesellschaftsrecht und M&A gegründet.

Trotz der Unsicherheiten über den Zeitpunkt des Wechsels gibt sich Heisse Kursawe optimistisch. „Durch den Zugang von Dr. Herbert Kunz und Dr. Michael Schneider werden wir den bereits vor einiger Zeit beschlosssenen Aufbau einer Practice Group Patent Services and Prosecution realisieren können“, sagte Heisse-Partner Axel Zimmermann. „Kurzfristig wollen wir mit ihnen zusammen auch den Patent Litigation-Bereich mit einem weiteren Partner aufbauen.“ (Jörn Poppelbaum)

Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 19. Oktober 2009

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