Noerr

Umsatz und Produktivität stagnieren

Autor/en
  • Eva Lienemann

Noerr hat im vergangenen Jahr bei der Umsatzentwicklung eine Nullrunde hingelegt: Die Kanzlei erwirtschaftete wie im Vorjahr rund 190 Millionen Euro. Das Ergebnis erzielten rund 360 Vollzeit tätigen Berufsträger (FTE). Die Teamgröße ist damit gleichgeblieben, so dass die Produktivität ebenfalls auf gleichem Niveau verharrt. Im Vorjahr hatte die Kanzlei ihren Umsatz noch um knapp 7, ihre Produktivität um knapp 2 Prozent steigern können.

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Im Schnitt erwirtschaftete ein Noerr-Anwalt im vergangenen Jahr 532.000 Euro – eine Zahl, die sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegt (2015: 530.000 Euro). Ihrem erklärten Ziel, die Qualität der Mandate weiter zu verbessern, ist die Kanzlei damit zunächst nicht näher gekommen.

Was die Produktivität anbelangt, sind Kanzleien wie CMS oder Hogan Lovells, die beide im Vorjahr einen niedrigeren UBT als Noerr hatten, an der Kanzlei vorbeigezogen. Wenngleich das Team über das Jahr hinweg in etwa gleich groß geblieben ist, hatte es 2016 mehrere personelle Veränderungen gegeben: So verließ ein Team von Versicherungsexperten im Herbst die Kanzlei, um für Clyde & Co zu eröffnen. Andererseits konnte Noerr auch einige Partner gewinnen, unter anderem den Chef der Ashurst-Finanzierungspraxis, Dr. Tom Beckerhoff.

Bei der grenzüberschreitenden Begleitung von Prozessen und Schiedsverfahren erzielte Noerr laut Dr. Alexander Ritvay, Co-Sprecher der Kanzlei, ein deutliches Umsatzplus. „Die Expertise unserer Litigation-Experten ist vor allem bei Großverfahren in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten gefragt, die wir für deutsche Konzerne strategisch und operativ steuern“, sagt Ritvay. Noerr zählt mittlerweile 14 Dax-Unternehmen zu ihren Mandanten. Prominentestes Beispiel ist die langjährige Begleitung der Deutschen Bank für Prozesse.

Im Bereich Corporate/M&A, auf den sich Noerr zunehmend fokussiert, gehörte die Beratung der Lazada-Gesellschafter bei der Übernahme des ostasiatischen Shopping-Portals durch Alibaba zu den wichtigen Mandaten des vergangenen Jahres. In Deutschland begleitete die Einheit Volkswagen Financial Services bei der Übernahme der Mehrheit an LogPay Transport Services. Auch Stammmandantin Rocket Internet sorgt weiterhin für eine gute Auslastung.

Die Kanzlei hatte sich im vergangenen Jahr durch eine Umsatzsteigerung von knapp 7 Prozent in die TOP 5 der umsatzstärksten Kanzleien in Deutschland vorgekämpft und mit einem Umsatzvorsprung von rund 12 Millionen Euro Clifford Chance auf den sechsten Platz verwiesen. Diesen Platz wird Noerr trotz der stagnierenden Umsätze voraussichtlich halten können, wenngleich die Magic-Circle-Kanzleien ihr Geschäftsjahr erst Ende April abschließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Noerr allerdings die Viertplatzierte Linklaters überfügeln könnte, von der sie im vergangenen Jahr nur rund eine Million Euro Umsatz trennte, ist nach diesem Umsatzergebnis gering.

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