Patentrecht

Peterreins Schley wächst mit Simmons-Partner

Peterreins Schley bekommt in diesem Sommer erhebliche Verstärkung. Dr. Thomas Adam wird Anfang Juni zur gemischten Münchner IP-Boutique wechseln. Der Patentprozessrechtler ist aktuell noch Partner im IP-Team von Simmons & Simmons.

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Thomas Adam
Thomas Adam

Die aus Patent- und Rechtsanwälten gemischte Kanzlei wurde 2015 von Dr. Frank Peterreins und Dr. Jan-Malte Schley als Abspaltung des Münchner Büros von Fish & Richardson gegründet. Adam wird ihr vierter Equity-Partner. Zeitgleich kam ein Patentanwalt von einem US-Autozulieferer, der die Kanzlei aber inzwischen wieder verlassen hat.“ 

Adam gilt als erfahrener Patentprozessrechtler vor allem im Technologie- und Mobilfunkbereich. Bei Simmons & Simmons sammelte er aber auch Erfahrungen in Pharma- und Medizinproduktefällen, etwa für GSK/ViiV. Zu seinen Mandanten zählten in der Vergangenheit auch Airbus und Abercrombie & Fitch. Der Münchner war nach Stationen bei Preu Bohlig & Partner und Howrey 2013 zu Simmons & Simmons gekommen.

Bei Peterreins Schley trifft er auf Partner, die schon bei Fish & Richardson einen kombinierten juristisch-technischen Beratungsansatz pflegten. Peterreins ist als Patent- und Rechtsanwalt doppelt qualifiziert. Schley und Felix Glöckler sind deutsche und europäische Patentanwälte.

Einer ihrer wichtigsten Mandanten ist Boston Scientific, für die sie eine große Auseinandersetzung gegen Edwards Lifesciences um Herzklappenimplantate führen. Zudem zählen Bose, Roche Diabetes Care, BorgWarner, iRobot, Dolby und BIC Violex zu ihren Mandanten mit einem starken Schwerpunkt bei streitigen Auseinandersetzungen.

Verlust für Simmons

Für das deutsche Patentteam von Simmons ist der Weggang von Adam der erste Verlust nach einer längeren Phase, in der hierzulande eine schlagkräftige Gruppe aufgebaut wurde. Die internationale Praxis hat vor allem starke Präsenzen in London und Amsterdam und will den Unified Patent Court (UPC) nutzen, um zu den europäischen Marktführern Hogan Lovells und Bird & Bird aufzuschließen. Kevin Mooney, langjähriger Partner in London, ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Gerichtsprojekt in Großbritannien. 

Simmons hatte deshalb in den vergangenen Jahren erhebliche Energie in den Aufbau des deutschen Teams um den Düsseldorfer Partner Dr. Peter Meyer gesteckt. Aus diesem Grund war unter anderem Adam verpflichtet worden. Er war 2013 Gründungspartner des Münchner Büros der Kanzlei und seither die prägende Figur des Patentteams. Sein Weggang ist ein Verlust für die deutsche Praxis, vor allem weil er zuletzt den Teil der Praxis repräsentierte, der nicht in erster Linie pharmabezogen arbeitete. Vor allem die Düsseldorfer Partner haben einen starken Schwerpunkt bei Pharmapatenten.

Die Lücke wird Simmons dennoch schließen können, denn mit Michael Knospe arbeitet in München ein weiterer IP-Partner, der Erfahrungen in Klagen um Mobilfunkpatente hat. Zudem ernannte die Kanzlei Anfang Mai Dr. Daniel Kendziur (37) zum Partner. Der Münchner berät zum Geistigen Eigentum und Wettbewerbsrecht. Obwohl er wie Knospe einen Schwerpunkt im Soft-IP hat, verfügt auch er über Erfahrungen bei technischen Schutzrechten.

Die Patentpraxis wird, will sie tatsächlich eine starke Rolle im europäischen Patentprozessgeschäft spielen, nicht umhinkommen, einen reinen Patentprozessrechtler in München aufzubauen. Denn München gilt trotz des derzeit unsicheren Startes des UPC als einer der wichtigsten europäischen Standorte für Patentprozesse. Die Kanzlei schloss daher eine Verstärkung durch einen erfahrenen Patentrechtler nicht aus.

Adams Weggang ist nicht der erste Rückschlag für die Kanzlei beim Ausbau ihres europäischen Patentteams. 2016 verließ eine größere Gruppe von Patentexperten in London die Kanzlei in Richtung Allen & Overy. Simmons verstärkte sich in Folge zwar mit einem Partner von Olswang, konnte den verloren Boden aber nicht vollständig wiedergutmachen.

Aktualisiert am 11. 01. 2019. Der Patentanwalt aus der Autoindustrie hat die Kanzlei zwischenzeitlich wieder verlassen.

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