„Seit der Gründung 2013 sind wir in Deutschland mittlerweile auf elf Partner angewachsen“, sagte der deutsche Managing-Partner von Herbert Smith Freehills, Dr. Ralf Thaeter. Nacimiento sei eine große Bereicherung für das deutsche Disputes- und Arbitration-Team.
Die Anwältin bringt reichlich Erfahrung beim Auf- und Ausbau internationaler Streitpraxen mit. Nacimiento war vor fünf Jahren von White & Case zu Norton Rose gewechselt, um dort den Ausbau der Dispute-Resolution-Praxis in die Hand zu nehmen. Ihr Schwerpunkt bei Schiedsverfahren sind Handels- und Investitionsstreitigkeiten. Mehr als 120 solcher Verfahren hat sie in der Vergangenheit als Parteivertreterin begleitet.
Auch als Schiedsrichterin ist Nacimineto etabliert: 2007 ernannte sie die Bundesregierung zu einer von vier Schiedsrichtern auf der ICSID-Liste, der Schiedsorganisation der Weltbankgruppe.
Internationale Verfahren spielten in Nacimientos beruflicher Laufbahn schon immer eine große Rolle: Zunächst in den 1990er-Jahren als Associate in der Praxis von Jones Day um Prof. Dr. Richard Kreindler (heute Partner bei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton) und den Pariser Partner Dr. Michael Bühler, dann ab 1999 als Anwältin im Frankfurter Noerr-Büro. Dort verantwortete sie am Ende den Bereich International Commerce and Trade mit. Im Sommer 2008 wechselte sie als Equity-Partnerin zu White & Case, wo sie die internationale Schiedspraxis in Deutschland leitete.
Zur Streitpraxis In Nacimientos neuer Kanzlei gehören bisher die Partner Thomas Weimann und Dr. Mathias Wittinghofer, beide wie Nacimiento anerkannte Schiedsrechtler. Weimann war erst im vergangenen November von Clifford Chance zu Herbert Smith gewechselt. Derzeit ist er noch von Frankfurt aus tätig, die Kanzlei plant aber, noch in diesem Jahr ein Büro in Düsseldorf zu eröffnen. Er hat einen Schwerpunkt bei Infrastrukturthemen und gilt als gut vernetzt im asiatischen Markt. Wittinghofer ist spezialisiert auf gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten und Bankenprozesse. Anfang 2014 war er als erster Prozessexperte zur deutschen Praxis von Herbert Smith gestoßen. Er wechselte von Baker & McKenzie.
Abgang Nacimientos schwächt Schiedspraxis von Norton Rose
Für Norton Rose stellt sich der Weggang Nacimientos als Verlust dar. Zwar hatte die Kanzlei ihre Prozesspraxis zuletzt im vorvergangenen Jahr mit mehreren Quereinsteigern verstärkt. So war der prozesserfahrene Marken- und Wettbewerbsrechtler Daniel Marschollek Anfang 2015 als Partner von Dentons gekommen, kurz zuvor waren Patentrechtsspezialist Clemens Rübel von Bardehle Pagenberg und der Bankprozess-Spezialist Dr. Christian Wolf von DLA Piper gewechselt. Doch fehlt der deutschen Praxis nun ein international renommierter Schiedsrechtler.
Zur Praxisgruppe gehören nun 19 Rechtsanwälte, davon 6 Partner. Nach Einschätzung von Jamie Nowak, Leiter der deutschen Prozessführungs- und Konfliktlösungspraxis, ist die Kanzlei auch nach Nacimientos Weggang „im Bereich Prozessführung und Konfliktlösung weltweit wie auch in Deutschland sehr gut aufgestellt.“ (Marc Chmielewski, Christine Albert)