Dass Boutiquen Zweigstellen an Hotspots der internationalen Schiedsszene eröffnen, ist bisher zwar selten, aber es kommt vor: So hat die Schweizer Spezialkanzlei Lalive, die mit rund 70 Anwälten allerdings wesentlich größer ist als Hanefeld, 2018 ein Büro in London eröffnet.
Paris ist ein Zentrum der internationalen Schiedsszene
Hanefeld begründete ihren Schritt damit, dass sie zunehmend in große internationale Handels- und Investitionsschutzschiedsverfahren eingebunden ist. Paris ist ein Zentrum der internationalen Schiedsszene, unter anderem weil dort die ICC als wichtigste Schiedsinstitution ihren Hauptsitz hat.
Alle Hanefeld-Partner sind zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Parteivertreter in Gerichts- und Schiedsverfahren regelmäßig als Schiedsrichter tätig. Gründungspartnerin Dr. Inka Hanefeld ist seit 2015 Vizepräsidentin des ICC-Schiedsgerichtshofs. Die 17 Vizepräsidenten können anstelle von ICC-Präsident Alexis Mourre Sitzungen leiten.
Verstärkung von der ICC
Hauser-Morel ist in Polen und Frankreich als Rechtsanwältin zugelassen. Sie war ab 2006 unter anderem Associate bei Allen & Overy und der Dentons-Vorgängerkanzlei Salans in Paris. Vor ihrem Wechsel zu Hanefeld hat sie am Internationalen Schiedsgerichtshof der ICC das für Zentral- und Osteuropa zuständige Case-Management-Team geleitet. Auch Hanefeld-Managing-Partner Heiner Nedden war bis 2011 Fallmanager bei der ICC in Paris und kennt Hauser-Morel aus dieser Zeit. Die neue Counsel soll nun vor allem ihr Know-how im Anlagenbau- und Energierecht sowie in Verfahren mit Staatenbeteiligung einbringen. Zudem verfügt Hauser-Morel über enge Verbindungen nach Osteuropa.
Hanefeld zählt zu den führenden deutschen Konfliktlösungsboutiquen. Inka Hanefeld gehört zu den wenigen Deutschen, die regelmäßig für Investitionsschutztribunale benannt werden. Das Team der Hamburger Kanzlei besteht aktuell aus vier Equity- und einem Salary-Partner sowie vier Associates.