Schwarzgeldkonten

UBS empfiehlt Kunden ausgewählte Kanzleien

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  • JUVE

Die Schweizer Großbank UBS fordert seit einigen Monaten ihre deutschen Kunden auf, ihre Schwarzgeldkonten zu bereinigen. Dafür hat sie Listen mit Steueranwälten und -beratern erstellt, die den Anlegern zur Seite stehen sollen.

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Björn Demuth
Björn Demuth

Die Offensive erfolgt auf Druck des deutschen Fiskus, der auch die UBS und ihre Kunden zuletzt mehrfach ins Visier genommen hatte. Bereits Ende 2012 hatte es unter Federführung der Staatsanwaltschaft Bochum eine Großrazzia bei deutschen UBS-Kunden gegeben. Die Anklagebehörde hatte Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einer von Nordrhein-Westfalen aufgekauften Daten-CD eingeleitet.

Mitte Juli sind die Fahnder erneut ausgerückt und haben dabei auch zehn deutsche UBS-Filialen durchsucht. Nach Auskunft des Oberstaatsanwalts wird in diesem Zusammenhang Kunden in rund 750 Fällen vorgeworfen, Erträge aus steuerpflichtigen Stiftungskonstruktionen gegenüber dem Finanzamt verschwiegen zu haben.

Zusammen mit 550 weiteren Fällen vermutet die nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung ein verschwiegenes Anlagevolumen bei der UBS von insgesamt mehr als 3,5 Milliarden Schweizer Franken.

Karsten Randt
Karsten Randt

Die UBS betont inzwischen, dass sie Steuerhinterziehung nicht toleriert und keine Schwarzgelder von Kunden aus Deutschland akzeptiert. Alle Kunden seien aufgefordert worden, spätestens bis Ende 2014 alle entsprechende Nachweise zu erbringen oder ihre Situation mit einer Selbstanzeige zu bereinigen.

Aus diesem Grund hat die UBS auch die Beraterlisten erstellt, die JUVE vorliegen. „Wir freuen uns, Ihnen nachfolgend für Ihren persönlichen Gebrauch eine Auswahl an externen Dienstleistern bekannt zu geben“, heißt es in zwei vertraulichen Listen für Süddeutschland und das Rhein-Main-Gebiet. Auch für andere Regionen soll es entsprechende Empfehlungen geben.

Die UBS geht damit einen ähnlichen Weg wie die meisten anderen Schweizer Banken. Die Credit Suisse-Empfehlungen sind ebenfalls bekannt geworden (mehr…).

Die Kehrtwende der Banken ist auch Folge des Scheiterns eines Steuerabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz, das Anfang 2013 in Kraft treten sollte, aber vom Bundesrat gestoppt wurde.

Nach dem Aus für das Abkommen und der öffentlichkeitswirksamen Ermittlung wegen Steuerhinterziehung gegen Uli Hoeneß (mehr…) hat sich die Zahl der Selbstanzeigen vervielfacht.

 

 

 

 

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