Schweiz

Finanzmarktaufsicht stellt sich neu auf

Der Schweizer Bundesrat hat für die Amtsperiode 2016 bis 2019 einen neuen Verwaltungsrat für die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) bestellt. Auf Vorschlag des Finanzdepartements wurde der Jurist Thomas Bauer (59), langjähriger Partner bei EY, zum neuen Präsidenten bestellt. Er wird bereits ab August reguläres Mitglied des Verwaltungsrates, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten.

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FINMA
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Der zukünftige Präsident Bauer war zwischen 1994 und 2014 Partner bei EY und ist seit rund 25 Jahren auch beim Kantonsgericht Basel-Land in Teilzeit tätig. Er promovierte zum Börsenrecht, zuletzt beschäftigte Bauer primär das Insolvenz-, Bank-, Handels- und Rechnungslegungsrecht. Bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft leitete er lange Jahre den Fachbereich Insolvenzen und Restrukturierungen.

Seit 2011 wird der Verwaltungsrat (VR) von Anne Héritier Lachat geführt, die zum Jahresende ausscheiden wird. Die Rechtsprofessorin war schon für die Eidgenössische Bankenkommission tätig, die Vorgängerorganisation der Finma, bevor sie 2008 in den VR kam. Unter ihrer Ägide kam es im vergangenen Jahr zu einem viel diskutierten Wechsel in der Geschäftsleitung. Der ehemalige UBS-Manager Mark Branson führt seit letztem April als Finma-Direktor das operative Geschäft. Der Brite war zuvor bereits als Leiter des Geschäftsbereichs Banken in der Finma tätig.

Bransons Beförderung wiederum brachte weitere Personalwechsel mit sich. Zuletzt verließ Dr. Nina Arquint, Leiterin des Geschäftsbereichs Strategische Grundlagen, zum Jahreswechsel die Behörde. Sie hatte den für die Regulierungsmaßnahmen relevanten Bereich von General Counsel Urs Zulauf übernommen, als jener zur Credit Suisse wechselte. Die 37-jährige Juristin folgte nun ihrem früheren Chef, dem Ex-Finma-Direktor Patrick Raaflaub zur Swiss Re. Dort fungiert sie seit Juli als Head Group Qualitative Risk Management. Ihr Nachfolger ist Rupert Schaefer (35), der bis dahin das Team Internationale Aktivitäten betreute.

Die Finma beschäftigt sich mit Fragestellungen zu banken- und versicherungsrechtlichen Themenkomplexen sowie dem häufig umstrittenen nationalen Übernahmerecht.Der durchschnittliche Personalbestand der Finma insgesamt wuchs zwischen 2009 und 2014 bereits von rund 360 auf knapp 510 Mitarbeiter. Seit Herbst 2014 arbeitet die Aufsichtsbehörde auch nach neuen Enforcement-Leitlinie. Die Gruppe dieser Mitarbeiter macht laut dem jüngsten Jahresbericht schon etwa 15 Prozent der Belegschaft aus. Sollten all die neuen Gesetzesvorhaben wie geplant zum Jahresbeginn 2016 in Kraft treten, dürfte das nicht nur Auswirkungen auf den Schweizer Finanzplatz haben, sondern auch auf den Personalbestand der Aufsichtsbehörde.

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