Er habe den erneut an ihn herangetragenen Wunsch, weiter als Managing-Partner tätig zu sein, nicht mehr entsprechen wollen, so Frings. „Ein Wechsel an der Spitze stand schon seit Längerem im Raum, da ich mich zukünftig wieder auf das Anwaltsgeschäft konzentrieren möchte“, sagte der überregional anerkannte Arbeitsrechtler. „Nun haben wir eine sehr gute Nachfolgeregelung gefunden, so dass es der richtige Zeitpunkt war, abzutreten.“
Duys und Nolting-Hauff hatten bereits gemeinsam das Recruiting für das Düsseldorfer Büro betreut. Beide werden als gleichberechtigte Partner zusammenarbeiten und weiter voll als Anwälte tätig sein. „Wir wollen in Zukunft insbesondere die Bereiche M&A, Private Equity, Immobilien, Streitbeilegung und Restrukturierung weiter nach vorne bringen und, vor allem international, weiter vernetzen,“ so Duys. „Um dies zu erreichen, wollen wir mit talentierten Anwälten aus den eigenen Reihen und interessanten Laterals weiter ausbauen.“ Nolting-Hauff betont zudem, dass es wichtig sei, dabei die anderen deutschen Orrick-Büros Berlin, Frankfurt und München zukünftig stärker einzubinden.
In der jüngeren Vergangenheit bestimmten vor allem Wechsel die Schlagzeilen: So verließen im vergangenen Jahr der bekannte Frankfurter Vergaberechtler Prof. Dr. Heiko Höfler die Kanzlei Richtung Bird & Bird (mehr…), Partnerin Dr. Annette Bödeker ist mittlerweile Corporate-Chefin bei Kaye Scholer (mehr…). Zum Jahreswechsel war dann der ehemalige Namenspartner Dr. Wolfgang Hölters zu Jones Day gegangen (mehr…). Er hatte sich zuvor einen erbitterten Streit mit seiner ehemaligen Kanzlei geliefert. Erst vor ein paar Tagen war zudem bekannt geworden, dass ein neunköpfiges Düsseldorfer Immobilienteam zu Heuking gehen wird (mehr…).
Demgegenüber gewann Orrick ein Immobilienteam um den Frankfurter Anwalt Prof. Dr. Martin Meißner (mehr..). Auch in München gelang nach dem Abgang von Dr. Jens Röhrborn (mehr…) mit Dr. Timo Holzborn von Heisse Kursawe Eversheds der schnelle personelle Wiederaufbau (mehr…). Trotz der personellen Turbulenzen schaffte die Kanzlei in Deutschland in den vergangenen Jahren stetiges Umsatzwachstum, das JUVE-Informationen zufolge auch 2012 bei deutlich reduzierter Kostenquote fortgesetzt werden konnte. Ob und inwiefern die Abgänge hier schon eingerechnet sind, ist jedoch nicht bekannt.
Auch auf internationaler Ebene gab es Veränderungen im Management: Mitchell Zuklie wird zum April die CEO-Position von Ralph Baxter übernehmen. Auch dies war auf der Partnerversammlung nunmehr offiziell beschlossen worden. Baxter hatte die Kanzlei über 20 Jahre lang geführt.