ESG im Visier

TÜV Süd schafft weitere Compliance-Funktion

TÜV Süd baut sein juristisches Team weiter aus: Das Prüfunternehmen schaffte die strategische und operative Funktion des Head of Compliance und besetzte diese mit Elke Wurster. Mit dem personellen Ausbau trägt Chief Compliance Officer Dr. Florian Stork den erweiterten Verantwortlichkeiten seines Teams Rechnung, zu denen nun auch ESG-Compliance, das heißt auch Menschen- und Umweltrechte, gehören.

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Elke Wurster

Wurster ist deutsche Rechtsanwältin und hat auch einen französischen Jura-Studienabschluss. Ihre Laufbahn hatte sie 2004 bei BRS Rödl in Paris begonnen, nach vier Jahren ging sie zu Taylor Wessing nach München.

2012 wechselte sie als Director Legal & Compliance zu dem britischen Bahntechnikunternehmen Balfour Beatty Rail. Seit 2016 war Wurster dann in diversen Kanzleikonstellationen tätig, zuletzt als Partnerin der IP-Kanzlei Maiwald.

TÜV Süd, das schon 2008 für seine 25.000 Mitarbeiter einen Code of Ethics verabschiedet hatte, kannte Wurster aus einem Beratungsmandat. Nun soll sie für das Prüfunternehmen die Compliance-Strategie aufsetzen, weltweit umsetzen und laufend weiterentwickeln.

Für die Leitung der weltweiten Compliance-Abteilung hat sie personelle Unterstützung, doch über die genaue Größe des Teams will TÜV Süd keine Angaben machen. Das Münchner Unternehmen bildet selbst Compliance-Manager aus und unterstützt andere Unternehmen bei der Einrichtung individueller  Compliance- und Antikorruptions-Managementsysteme. Wurster berichtet an Dr. Florian Stork, der seit Januar 2021 als Group General Counsel und Chief Compliance Office amtiert und seinerzeit von Linde kam.

Arbeits- und Umweltschutz als Messlatte

TÜV Süd hat selbst mit einer Causa zur Umwelt-Compliance zu kämpfen: Nach einem Dammbruch in Brasilien Anfang 2019 wurde die brasilianische Tochter der Prüforganisation mit Klagen auf Entschädigung konfrontiert. Die Stadt Brumandinho sowie die Hinterbliebenen einer Ingenieurin des Bergbauunternehmens Vale haben mithilfe der Hamburger Boutique Manner Spangenberg nun auch vor dem Landgericht München geklagt.

Der TÜV, der den Damm seinerzeit geprüft hatte, bevor er brach, streitet seine Verantwortlichkeit ab und verweist die Kläger auf Bohrungen des Bergbaubetreibers Vale. TÜV Süd wird dabei von einem Team um den Hengeler Mueller-Anwalt Philipp Hanfland vertreten, das auch die internationale Verteidigung koordiniert, während Pohlmann & Company in diesem Zusammenhang umfassend den Aufsichtsrat berät.

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