Die Kanzlei hat 2009 in Deutschland 115 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies bedeutet gegenüber dem Ergebnis im Vorjahr ein Minus von rund 6,8 Prozent. Weltweit musste White & Case nach rund 1,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 einen Rückgang auf nun 1,3 Milliarden Dollar hinnehmen, ein Minus von 10,8 Prozent.
Allerdings ging auch die Zahl der Berufsträger von White & Case zurück. International, vor allem im Heimatmarkt USA, nahm die Kanzlei teils drastische Stellenstreichungen vor. Insgesamt mehr als zehn Prozent der Arbeitsplätze baute sie ab. Hierzulande kam die Sozietät dagegen ohne krisenbedingte Kündigungen aus. Allerdings glich sie die durch die übliche Fluktuation von 250 auf 241 zurückgegangene Zahl an Vollzeitjuristen (-3,6 Prozent) nicht durch entsprechende Neueinstellungen aus.
Der Umsatz pro Berufsträger (UBT) reduzierte sich um 3,4 Prozent auf 477.000 Euro, der Umsatz der 50 Equity-Partner um knapp 2 Prozent auf je 2,3 Millionen Euro. Es war der erste Rückgang bei diesen beiden Kennzahlen nach zuletzt gleich sechs Steigerungen in Folge, einer Ausnahmeserie unter den Top-20-Kanzleien. Allerdings konnte die Sozietät ihre Sachkosten um rund sieben Prozent senken, beispielsweise durch Einsparungen bei Marketingmaßnahmen.
In Deutschland waren vor allem die Bereiche M&A und Corporate sowie Insolvenz erfolgreich. Das über Vorjahresniveau liegende Budget der M&A-Gruppe übertraf die Kanzlei sogar dank Mandaten wie etwa der Arbeit für die russische Sberbank im Bieterverfahren um Opel oder auch der Begleitung des Energiekonzerns Vattenfall. Gelitten haben unter der Krise dagegen insbesondere die Bereiche Immobilien und Projektfinanzierung.
Treiber bei Dewey war dagegen einmal mehr die Steuerpraxis um Managing Partner Dr. Hanno Berger. Sie steigerte ihren Anteil am Gesamtumsatz der Kanzlei in Deutschland leicht auf 41 Prozent und sicherte Dewey so ihr erfolgreichstes Jahr überhaupt.
Insgesamt spielte das Frankfurter Büro im vergangenen Jahr 30,5 Millionen Euro ein und legte damit nochmals um 5,2 Prozent zu. Besonders gut entwickelt hat sich die Produktivität des Büros: Bei leicht reduzierter Berufsträgerzahl auf nun 41 FTE erreichte Dewey einen UBT von 743.000 Euro nach 671.000 Euro im Jahr 2008.
Dennoch sieht die Kanzlei Verbesserungsbedarf. Zusammen mit einem nach Deutschland entsandten US-Partner feilt Dewey derzeit an einer besseren Integration der hiesigen Praxis in das weltweite Kanzleinetz. (René Bender, Jörn Poppelbaum)