Unimet ist Teil der mittelständischen Gebrüder-Thiele-Gruppe und beliefert aus bisher vier Großlagern Einzelhändler mit Produkten für Haushalt, Garten und Werkstatt. Im Mai hatte das Unternehmen unter den Stichwörtern Digitalisierung und Zentralisierung eine kräftige Restrukturierung in Angriff genommen, bei der über 300 Arbeitsplätze an drei Standorten wegfallen sollen. Für Logisitk und Vertrieb sollten dem Sanierungskonzept zufolge externe Dienstleister tätig werden. Im Insolvenzverfahren soll das Restrukturierungsprogramm beschleunigt umgesetzt werden.
Mit dem Beschluss, zwei unterschiedliche Verwalter in einer Gruppeninsolvenz zu installieren, folgt das Amtsgericht Verden einem kleinen Trend. Ende September hatte das Insolvenzgericht in Bremen für die MCE-Schiffsfonds (‚Alphabet‘) ebenfalls zwei Verwalter aus zwei Kanzleien bestellt: Tim Beyer von Schultze & Braun für die Muttergesellschaft Alphabet Kapital und Dr. Gerrit Hölzle von Görg für Alphabet Treuhand. Dabei sieht das deutsche Insolvenzrecht durchaus Wege vor, eine Konzerninsolvenz in einer Hand zu konzentrieren. Eine entsprechende Ergänzung der Insolvenzordnung trat erst im April in Kraft.
Auch im Fall von Unimet sind beide Verwalter erfahren darin, Insolvenzen in einer Konstellation mit Anwälten anderer Kanzleien zu bewältigen. Köster sanierte 2016 zusammen mit Tim Beyer die Modeeinzelhandelsgruppe Zero, die an eine internationale Investorengruppe verkauft werden konnte. Hendrik Heerma war mit Görg-Partner Hölzle für gleichzeitige Verfahren der Weserwind-Gruppe bestellt.