Vergütung

Linklaters-Partner lehnen Lockstep-Neuerungen vorerst ab

Die Konkurrentinnen Clifford Chance und Freshfields Bruckhaus Deringer haben es bereits vorgemacht – bei Linklaters wird es dagegen Veränderungen im Lockstep-System zumindest vorerst nicht geben. Dies ist das Ergebnis einer Diskussion der weltweiten Partnerversammlung der Kanzlei. Schon im kommenden Jahr könnten die Karten aber neu gemischt werden.

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Gideon Moore

Im Januar übernimmt ein neuer Managing-Partner das Ruder, zudem wird zum September ein neuer Senior Partner gewählt. Insofern dürfte die Diskussion darüber, ob ein reiner Lockstep nach wie vor die beste Lösung ist, auch bei Linklaters nur vertagt sein. Linklaters hatte im November den Londoner Bank- und Finanzrechtler Gideon Moore zum Nachfolger des weltweiten Managing-Partners Simon Davies gewählt, der Rechtschef der Lloyds Bank wird. Moores vierjährige Amtszeit beginnt im Januar. Dass vor dessen Amtsantritt weitreichende Änderungen im Vergütungssystem beschlossen werden, galt ohnehin als unwahrscheinlich. Berichten des britischen Branchenmagazins ‚The Lawyer‘ zufolge dürfte das Thema ruhen, bis im kommenden Jahr auch ein neuer Senior Partner bei Linklaters gewählt wird. Amtsinhaber ist Robert Elliot, als aussichtsreichste Nachfolger gelten die Corporate-Partner Charlie Jacobs (London) und Jean-Pierre Blumberg (Antwerpen). Bei Linklaters ist der Senior Partner für die Gesamtstrategie verantwortlich, während der Managing-Partner stärker operativ tätig ist. 

Die Konkurrentinnen Clifford Chance und Freshfields Bruckhaus Deringer hatten ihre Lockstepsysteme zuletzt aufgebrochen, um insbesondere in den USA attraktiver für außergewöhnlich starke – und teure – Quereinsteiger zu werden. Clifford erweiterte dafür ihre Punkteskala, Spitzenpartner können nun anstelle von 100 Punkten bis zu 115 beziehungsweise 130 Punkte erreichen und entsprechend mehr Gewinne entnehmen. Die Änderungen dürften auch eine Reaktion auf mehrere schmerzhafte Abgänge einiger renommierter Partner sein: Hierzulande verließen in diesem Jahr etwa der Private-Equity-Spezialist Oliver Felsenstein und die Chefin der zentralen Bank- und Finanzrechtsgruppe, Alexandra Hagelüken, die Sozietät in Richtung Latham & Watkins. Die US-Kanzlei hat ein stark leistungsbasiertes Vergütungssystem, das für umsatzstarke Partner finanziell lukrativer ist.

Freshfields hatte ihren Lockstep mit Blick auf Expansionsbestrebungen in den USA zuletzt ebenfalls flexibler gestaltet, und mit Allen & Overy diskutiert eine weitere Magic-Circle-Adresse über stärkere Aufstiegsbarrieren im Lockstep, sogenannte Gates. Eine solche Barriere, die nur bei Erreichen eines bestimmten Umsatzes überschritten wird, gibt es bisher bereits bei 20 Punkten. Durch zusätzliche Hürden bei 30 und 40 Punkten würde die Kanzlei den Wert jedes Punktes faktisch weiter erhöhen.

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