Volle Kontrolle

General Counsel verlässt Uniper, Nachfolgerin kommt von Fortum

Fortum baut die Kontrolle über ihre Tochter Uniper auch auf personeller Ebene weiter aus. Dazu ersetzen die Finnen den langjährigen General Counsel und Chief Compliance Officer Dr. Patrick Wolff. Für ihn kommt Sirpa-Helena Sormunen, General Counsel von Fortum in Finnland. Sie soll nun die Rechtsabteilung von Uniper aus Düsseldorf führen.

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Sirpa-Helena Sormunen
Sirpa-Helena Sormunen

Sormunen ist seit 2014 bei Fortum auf Vorstandsebene verantwortlich unter anderem für die Rechtsgeschäfte und Compliance. In ihrer langen Karriere bekleidete sie Führungspositionen in Konzernrechtsabteilungen: Bei TeliaSonera, Finnlands führendem Telekommunikationskonzern, verantwortete sie unter anderem das Transaktionsgeschäft, bei dem Mobilfunk-Joint-Venture von Nokia und Siemens, das mittlerweile Nokia Networks heißt, war sie General Counsel. Fachlich bringt Sormunen neben dem Inhouse-Tagesgeschäft viel Erfahrung im Management auf Vorstandsebene mit.

Seit April 2020 ist sie Aufsichtsratsmitglied bei Uniper, gibt diese Funktion nun aber ab, wie Uniper mitteilte. Im Konzern wird sie als General Counsel und Chief Compliance Officer ein Team mit weltweit rund 120 Mitarbeitern leiten. Mit Sormunen wechselt auch Risto Penttinen nach Düsseldorf. Der Ökonom und ehemalige McKinsey-Partner übernimmt unter anderem Verantwortung für das Transaktionsgeschäft von Uniper.

Volle Kontrolle bei Uniper

Dr. Patrick Wolff
Dr. Patrick Wolff

Uniper-CEO Klaus-Dieter Maubach gibt als Grund für die Neubesetzung der strategisch wichtigen Positionen insbesondere in der Rechtsabteilung offiziell an, dass der Konzern ein diverseres und paneuropäisches Führungsteam innerhalb der Unternehmensgruppe aufbauen möchte. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Uniper sich von den Vorstandsvorsitzenden Andreas Schierenbeck sowie dem Finanzexperten Sascha Biebert im Einvernehmen getrennt hat. Beide hatten im Mai 2019 ihre Positionen angetreten, als Fortum noch um die volle Kontrolle bei Uniper kämpfte. Diese erreichten die Finnen dann Ende 2019 mit der Übernahme von Aktienpaketen der Hedge Fonds Elliott und Knight Vinke.

Grund für Wolffs Ausscheiden dürfte auch seine aktive Rolle bei der Abwehr der Übernahme durch Fortum gewesen sein, in die er ab 2017 als Uniper-General Counsel eingebunden war. Er hat nach JUVE-Informationen einen Aufhebungsvertrag unterschrieben und tritt mit sofortiger Wirkung ab. Eine Stellungahme wollte er nicht abgeben.

Wolff blickt auf eine lange Inhouse-Karriere im Energiesektor zurück, die 1999 bei der Bayernwerk in München begann. Über zehn Jahre lang war Wolff in Führungspositionen bei E.on tätig, unter anderem als Vorstandsmitglied sowie als leitender Syndikus für Gesellschafts-, Konzernfinanzierungs- und Kapitalmarktrecht. Anfang 2016 wurde er General Counsel und Chief Compliance Officer bei der Uniper, nachdem er deren Abspaltung von E.on rechtlich umgesetzt hatte.

Uniper teilte mit, dass Dr. Sascha Fehlemann, Senior Vice President Corporate Legal Affairs, die Aufgaben Wolffs bis Sormunens Antritt übernehmen werde. (Martin Ströder)

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