Das sagt JUVE
Bei Latham & Watkins wird niemand so schnell Partner. Schon gar nicht in der Disputes-Praxis. Und schon gar keine Frau. Normalerweise. Umso aufsehenerregender der Doppelschlag 2022: Da nahm Latham gleich zwei Disputes-Spezialistinnen in die Partnerschaft auf: Anne Löhner aus dem Münchner Büro und Alena McCorkle aus Frankfurt. Löhner hat lange die Justiz als Berufsziel vor Augen gehabt, dann aber promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei CMS Hasche Sigle gearbeitet und gesehen, was Anwältinnen so machen – der Rest ist Geschichte. Prägend war für sie das epische Toll-Collect-Schiedsverfahren. Latham war dabei für Daimler gegen die Bundesrepublik im Einsatz.
Das sagen andere
„Nicht nur fachlich super, sondern auch menschlich“ (Wettbewerber)
Das sagt Anne Löhner selbst
Wo haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?
Meinen ersten „richtigen“ Job komplett mit Lohnsteuerkarte und allem hatte ich mit 16 Jahren bei Deichmann. Das war der einzige Arbeitgeber in meiner kleinen Heimatstadt, der auch minderjährige Schüler als Aushilfen beschäftigt hat. Dort habe ich für 10 Mark und später 6 Euro die Stunde kassiert und Schuhkartons aufgeräumt.
Ihr größter Fehler?
Privat sicher, als ich mir die Haare mal raspelkurz habe abschneiden lassen, weil ich von einem Foto von Winona Ryder in ‚Alien‘ ganz begeistert war. Mir hätte schon vorher auffallen müssen, dass ich nun mal nicht aussehe wie Winona Ryder. Dieser Fehler hat mich jedenfalls einige Monate begleitet …
Was würden Sie gerne lernen?
Fließend Italienisch.
Greatest Hits
- Als Partnerin war Löhner Teil des Teams, das den US-Investor Lindsay Goldberg im Zusammenhang mit der Schur Flexibles-Restrukturierung vertrat – und einen Arrestbeschluss aus der Welt geschafft hat.
- Erster Arbeitstag bei Latham in New York: Verzögert sich erst wegen Hurrikan Sandy um zwei Tage, Strom tagelang weg, Stadt unter Wasser. Als es endlich losgehen soll, fahren Bus und Bahn immer noch nicht, also 40 Blocks zu Fuß ins Büro. Anne Löhner kommt irgendwann an, fix und fertig – und stellt fest, dass sonst fast niemand da ist. Die meisten Kollegen in spe kämpfen noch mit den Hurrikan-Folgen (kein Handyempfang!).