Neuer Player am Markt

Wichtige Klägerkanzleien bündeln ihre Kräfte in gemeinsamer Einheit

Die Verbraucherkanzleien Dr. Stoll & Sauer und Baum Reiter & Collegen haben eine gemeinsame Gesellschaft für Massenklagen gegründet. Die neue Einheit brc Litigation mit Standorten in Düsseldorf und Berlin nimmt Massenthemen wie Diesel, Online-Glücksspiel und Datenlecks ins Visier.

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Sowohl Baum Reiter als auch Dr. Stoll & Sauer sind gewichtige Player auf dem Gebiet der Massen- und Verbraucherklagen. Dr. Stoll & Sauer stehen zum Beispiel für den Vergleich, den sie gemeinsam mit Rogert & Ulbrich für die Verbraucherzentrale und rund 440.000 Dieselkläger mit VW ausgehandelt haben.

Ralf Stoll

Die Verbraucherkanzlei Baum Reiter ist ebenfalls in Massenverfahren tätig, aber in der Öffentlichlichkeit vor allem als Vertreterin von Opfern bei großen Unglücksfällen bekannt, zum Beispiel bei der Loveparade, dem Germanwings-Absturz oder dem Olympia-Attentat von 1972. Dort hatte Baum Reiter im vergangenen Jahr nach jahrzehntelangem Streit eine Entschädigung der Hinterbliebenen in Höhe von 28 Millionen Euro ausgehandelt.

Mit brc Litigation entsteht ein gewichtiger Player am Massenklagemarkt, der mit der von Baum Reiter entwickelten IT-Plattform Iusta stark Legal-Tech-gestützt arbeiten wird. Geschäftsführer werden Christian Grotz und Michael Pflaumer von Dr. Stoll & Sauer. Die operative Leitung in Düsseldorf und Berlin übernimmt Andrea Burghard von Baum Reiter. Ein Großteil des Teams von Baum Reiter wird zu brc übergeleitet.

Julius Reiter

Sowohl Baum Reiter als auch Dr. Stoll & Sauer bleiben allerdings parallel als eigenständige Einheiten erhalten. Neben Verbraucherberatung zu Immobilienfinanzierungen und im Kreditrecht sollen bei Baum Reiter Datenschutz und Datensouveränität eine Rolle spielen – insbesondere mit Blick auf digitalisierte Fahrzeuge. Der bekannte langjährige Partner und FDP-Politiker Gerhart Baum wird sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, soll aber strategischer Berater bleiben, teilte die Kanzlei mit.

Dass die Kanzleigründung nur einen Tag nach dem BGH-Urteil zum Thermofenster bekannt wird, ist sicherlich kein Zufall. Es wird Bewegung in schätzungsweise rund 100.000 Klagen bringen, die derzeit in den unteren Instanzen hängen und die Gerichte noch über Jahre beschäftigen werden.

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