Der Umsatz pro Berufsträger (UBT) stieg 2018/2019 um 7,26 Prozent von 442.000 Euro auf 474.000 Euro. Personell wuchs die Kanzlei um 21,9 Prozent oder um mehr als 70 auf insgesamt 401,2 FTE (Full-Time-Equivalent). In Kopfzahlen bedeutet das eine aktuelle Kanzleigröße von 496 examinierten Anwälten, wovon 139 als Projektjuristen zum Ergebnis beitrugen. Während die Größe der Equity-Partnerschaft weitgehend gleich blieb, sprang die Leverage, also das Verhältnis von Equity-Partnern zu angestellten Anwälten, von 3,3 auf 4,4.
Das deutliche personelle Wachstum insbesondere mit Projektjuristen hängt eng mit den Dieselklagen für Volkswagen zusammen, die Luther für Freshfields Bruckhaus Deringer bearbeitet. Das Wachstum bei Umsatz und Personal muss somit weitgehend als Sondereffekt verbucht werden. Bis zu 100 Verfahren pro Woche gleichzeitig zu koordinieren, ist ein Aufwand, den die Kanzlei neben Einstellungen auf Projektebene vor allem auch durch technische Lösungen angeht.
Personeller Umbau
Aber auch andere Mandate stehen für viel Umsatz und produktive Partner. Vor allem bei Immobilientransaktionen etwa im Pflegebereich war die Kanzlei zuletzt stark, wie die Beratung der Lavorel-Gruppe belegt, die sie beim Verkauf der Bonitas-Pflegegruppe beriet. Auch die Akelius-Gruppe brachte mit diversen Immobilien-Deals umsatzträchtige Arbeit.
Für das Managementduo bestehend aus Elisabeth Lepique und Dr. Markus Sengpiel stand zudem der Umbau des Frankfurter Büros im Fokus des abgeschlossenen Finanzjahres. Vor Ort war Luther bisher mit einer heterogenen und insgesamt eher schmalen Mannschaft vertreten. Nun stellte die Kanzlei ihre Bank- und Finanzrechtspraxis mit Quereinsteigern aus renommierten Fonds- und Finanzierungspraxen, allen voran Achim Pütz von Dechert, auf eine wesentlich breitere Basis. Zugleich verließen Frankfurter Partner aus Bereichen wie Corporate, Immobilien-, Arbeits- und Gesundheitsrecht die Kanzlei. Am Münchner Standort schloss die Kanzlei unterdessen eine Lücke im Kartellrecht.
Wenngleich Luthers Hauptumsatz auf ihre 10 deutschen Standorte zurückgeht, steigerte sie zuletzt auch den Ertrag ihrer Auslandsstandorte. Insgesamt 17,5 Millionen Euro setzte die Kanzlei mit ihren Büros in Asien sowie im europäischen Ausland um. Der Vorjahreswert lag bei 16,6 Millionen Euro. (Anika Verfürth)