Berndt steigt als Equity-Partner ein, Nolde als Salary-Partnerin. Die beiden werden von Associate Gereon Conrad (33) und dem ehemaligen Richter Dr. Hans-Gerd Meister (75) begleitet. Er war bei VBB zuletzt als of Counsel tätig.
Gründe für die Trennung seinen unterschiedliche Vorstellungen über die strategische Weiterentwicklung der Kanzlei. Das sagten sowohl Berndt, Gründungspartner von VBB, als auch Namenspartnerin Renate Verjans.
Verjans und Berndt waren bis 2006 Partner von Wessing || Verjans, aus der dann VBB und Wessing & Partner hervorgingen. Nolde stieß 2008 zu VBB und wurde im vergangenen Jahr dort Partnerin. Beide stehen für die Compliance-Begleitung von Unternehmen und haben, auch mit Conrad, eine Reihe von Beratungsmandaten gemeinsam bearbeitet. Zu Berndts Mandanten gehört etwa seit mehreren Jahren Thyssenkrupp, die er auch als Nebenklägerin im Strafverfahren um das Schienenkartell vertrat.
Orth Kluth gehört mit den Zugängen zu den wenigen zivilrechtlich orientierten Kanzleien, denen es gelingt, sich prominent im Strafrecht zu verstärken. Mit Aufkommen der Compliance-Diskussion hatten sich zahlreiche, auch internationale Kanzleien um strafrechtliche Quereinsteiger bemüht, meist jedoch erfolglos. Für Orth Kluth bedeutete der Gewinn des Teams entsprechend eine Erweiterung um ein völlig neues Themenfeld. Berndt, der im Markt einen sehr guten Ruf genießt, verspricht sich eine breitere Basis für die Compliance-Beratung: „Compliance-Mandate machen zunehmend nicht mehr an der Grenze des Strafrechts halt.“
VBB verliert zwar mit Berndt ihren wohl bekanntesten Kopf in der Compliance-Beratung, doch engagieren sich auch die anderen Anwälte in unterschiedlicher Intensität in diesem Beratungsfeld. Ab Januar zählt das Team um die anerkannte Strafrechtlerin Verjans an den Standorten Düsseldorf und Essen dann noch vier Partner und acht Associates. Verjans vertritt aktuell unter anderem die Stadt Duisburg im Verfahren um das Unglück bei der Loveparade im Jahr 2010. Die Hauptverhandlung beginnt in dieser Woche.