Hoyland übernimmt den Posten Anfang Mai 2011 von Mark Dawkins, der die Kanzlei über zwei Amtsperioden insgesamt sechs Jahre lang leitete und sich nicht mehr zur Wahl stellte. Hoyland ist Chef der Londoner Financial-Institutions-Praxis und seit 1989 bei Simmons. Partner wurde er 1997. Zwischen 1998 und 2001 war Hoyland in Hongkong Kopf der internationalen Finanzpraxis, 2005 rückte er dann an die Spitze des Sektors für Financial Institutions, einem der Kernbereiche der Kanzlei. Genau wie sein unterlegener Kontrahent Aldenhoff besetzt er einen der sechs Sitze im internationalen Executive Committee der Kanzlei.
Insgesamt beschäftigt Simmons in 17 Büros in Europa, dem Nahen Osten und Asien rund 1.500 Anwälte, die in den Kernfeldern Energie und Infrastruktur, Bank- und Finanzrecht sowie Life Science, Telekommunikation und Technologie/Medien zuletzt rund 250 Millionen britische Pfund erwirtschafteten. Seit Ende November konnten die Partner elektronisch abstimmen, die Frist endete gestern. Weltweit zählt die Kanzlei rund 210 Partner, wie viele davon als Equity-Partner stimmberechtigt waren, ist ebenso unbekannt wie das konkrete Ergebnis der Wahl. Dem Vernehmen nach hat selbst die Partnerschaft darüber bislang keine Auskunft. Jedoch gilt die Wahl Hoylands als wenig überraschend, die Chancen von Aldenhoff auf den Spitzenposten galten im Vorfeld als gering. Der Düsseldorfer Arbeitsrechtler und Litigation-Partner Aldenhoff leitet seit Juni 2006 die zurzeit expansive deutsche Praxis von Simmons. Die Kanzlei verfügt hierzulande über Büros in Düsseldorf und Frankfurt.
Erst kürzlich war auch bei Clifford Chance mit der Frankfurter Partnerin Daniela Weber-Rey eine Deutsche ins Rennen um die weltweite Spitze der Kanzlei gegangen, sie war aber ebenso unterlegen (mehr…) wie nun Aldenhoff und 2008 schon Dr. Harald Seisler (mehr…) bei Lovells (heute Hogan Lovells). Bislang blieb bei den international aufgestellten Sozietäten Dr. Konstantin Mettenheimer von Freshfields Bruckhaus Deringer der einzige Deutsche, der es an die weltweite Spitze geschafft hat. Er leitete die Sozietät bis zum Herbst dieses Jahres in einer Doppelspitze mit dem Briten Guy Morton (mehr…).
„Jeremy Hoyland bringt erhebliche internationale Erfahrung und Management-Wissen in die Rolle ein“, sagte David Dickinson, Senior Partner von Simmons. „Ich bin überzeugt, dass seine Energie und sein Ehrgeiz die internationale Strategie unserer Kanzlei befördern werden“, sagte Dickinson. Er tritt voraussichtlich zum Juni kommenden Jahres von seinem Posten zurück. Die Rolle als Senior Partner wird dann eventuell der scheidende Managing Partner Mark Dawkins übernehmen, der nach einem Bericht des englischen Branchendienstes ´The Lawyer´ 2011 zur Wahl um den Posten des Senior Partners antreten könnte. Er würde dann dem Londoner Litigation-Partner Colin Passmore Konkurrenz machen, der bereits als Kandidat für den Posten des Senior Partners feststeht. (Ulrike Barth, René Bender)