Der Eindruck einer gewissen Hilflosigkeit wurde noch dadurch gestärkt, dass die deutschen Büros dann ein einheimisches Management bekamen, das wegen der heterogenen Leistung und der wenig koordinierten Praxisgruppen eher ruderlos aussah.
Mit dem Managing Partner Simon Beddow hat sich das spürbar geändert.
Beddow war Leiter eines anderen internationalen Büros – Paris – und um einiges kosmopolitischer als seine Londoner Kollegen. Ashurst stand schon immer in dem Ruf, eine sehr englische Kanzlei zu sein – im guten wie im schlechten Sinne: höflich und gediegen, aber kulturell auf einen eher engen Horizont beschränkt.
Allmählich entwickeln sich die deutschen Standorte zu einem ernstzunehmenden Gegenstück zu den herausragenden Corporate- und Finance-Praxen in London.
In der Vergangenheit mussten Londoner Mandate in Deutschland wiederholt an Wettbewerber abgegeben werden, weil Ashurst vor Ort nicht für Qualität garantieren konnte. Solche Zustände sind unhaltbar.
Doch der Markt hat sich für Ashurst günstig entwickelt. Besonders die Finanzrechtspraxis wirkt jung und dynamisch – sie wurde mit einer ganzen Reihe von Senior Associates verstärkt, die vor ein paar Jahren bei den führenden Kanzleien Partner geworden wären. Mit Englisch hat die Kanzlei nun auch in M&A ein echtes Schwergewicht in ihren Reihen. Jetzt muss nur noch jemand Beddow überreden, langfristig zu bleiben.