Das neue UPC-Gerichtssystem wird die europäische Patentlandschaft und damit auch das Wettbewerbsumfeld der Kanzleien verändern. Das deutlichste Zeichen hierfür ist diese Großfusion. Die neue Kanzlei ist an fast allen wichtigen Standorten des neuen Gerichtssystems vertreten und vor allem kann sie die bei asiatischen und US-Unternehmen geschätzte integrierte Beratung aus rechts- und patentanwaltlichen Leistungen anbieten. Die deutschen Prozessboutiquen, die oft nur rund zehn Anwälte umfassen, suchen derweil noch nach einer Strategie in Sachen UPC. Hoyng ROKH Monegier hingegen hat sich die Poleposition gesichert.
Die deutschen Prozesskanzleien haben eine starke Marktposition zu verteidigen, auch deshalb sollten sie nicht außer Acht lassen, dass mit jeder Fusion à la Hoyng ROKH Monegier der Kreis hochkarätiger Partner schrumpft. Das ist auch deshalb bedeutsam, weil die beiden Kanzleien ihre Fusion nicht nur mit dem UPC, sondern auch dem zunehmenden Druck ihrer Mandanten nach grenzüberschreitender Beratung im Soft-IP begründen. Aber der Erfolg der Kanzlei hängt am Ende auch davon ab, wie intensiv sie die Zusammenarbeit gestalten. Eine lose Bürogemeinschaft wäre nur Augenwischerei. Sie ist vielmehr gut beraten, sich konsequente Strukturen zu verordnen – etwa bei der wechselseitige Bearbeitung ihrer Mandate und Nachwuchsrekrutierung. Sonst droht sie sie in der ersten Kurve aus dem Rennen zu fliegen.