Kommentar

Mittelstandsumsätze: Kein Weitblick, keine Strategie

Mittelstandsberater, die strategisch vorgehen und neue Wege beschreiten, bleiben Exoten, meint Martin Ströder.

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Die Mittelstandskanzleien brauchen mehr Umsatz, nachhaltigen Umsatz, Umsatz ohne Sonderkonjunkturen. Gleichzeitig müssen Effizienzgewinne her, muss das vorhandene Potenzial der Kanzleien voll gehoben und der Verwaltungsapparat professionalisiert werden. Oft müssen die Kanzleien ihre Gründergeneration hinter sich lassen und sich an die Ansprüche ihrer langjährigen Mandanten anpassen, die immer komplexere Dienstleistungen nachfragen – und bei der Mandatsvergabe immer häufiger die klassisch aufgestellten Mittelstandskanzleien übergehen.

Die Ursachen liegen auf der Hand: Da ist vor allem das interne Zusammenspiel von Akquise und Mandatsentwicklung, das bei Sozietäten alles andere als gut funktioniert. Zu selten wird außerdem mit der strategischen Brille darauf geschaut, wie fachgebietsübergreifende Zusammenarbeit organisatorisch gefördert werden kann. Eine solche reibungslose Zusammenarbeit steht aber am Anfang einer erfolgreichen Fokussierung auf lukrativere Großmandate, die auch für Mittelstandskanzleien immer wichtiger werden.

Der Handlungsdruck steigt, weil vor allem der Teil des deutschen Kanzleimittelstands, der sich in der Tradition einer klassischen Anwaltsgesellschaft dem Wettbewerb stellt, nicht gerade für Wachstumsfantasien bekannt ist. Doch es gibt geschäftstüchtige, strategisch denkende Partnerschaften mit Weitblick im Mittelstand. Sie sind es auch, die bemerkenswerte neue Wege beschreiten. Allerdings bleiben sie Exoten. Viele werden auch in absehbarer Zukunft nur Nutznießer von Gelegenheiten sein.

Der Kommentar stammt aus der aktuellen Ausgabe 05/2023 des JUVE Rechtsmarkt.

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