Ende August war von Hoyningen-Huene an der Heidelberger Universität pensioniert worden. Jetzt verpflichtete er sich, den Aufbau der Juristen-Ausbildung an der privaten European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel voraussichtlich sechs Jahre lang zu begleiten, bis der erste Studierenden-Jahrgang die Hochschule verlässt. Er ist unter anderem verantwortlich für die Gestaltung der Lehrpläne und die Besetzung der Lehrstühle.
Bereits im Sommer hatte sich dort ein Gründungskuratorium konstituiert. In diesem Kreis trifft von Hoyningen-Huene auf einen Heidelberger Kollegen: Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums ist Professor Dr. Werner Ebke, der schon seit Jahren an der EBS das Programm „Business Law“ leitet. Ebenfalls im Kuratorium vertreten sind zahlreiche Wirtschaftskanzleien wie Clifford Chance, Linklaters, CMS Hasche Sigle, Shearman & Sterling, Baker & McKenzie, Latham & Watkins und White & Case, aber auch die Bundesrechtsanwaltskammer, der Bundesgerichtshof und das Hessische Justizministerium. Der Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) ist Kuratoriumsvorsitzender.
Der Ausbau der EBS von einer betriebswirtschaftlichen Hochschule zu einer Universität mit zwei Fakultäten ist politisch umstritten. Die neue Law School soll nämlich neben privaten Geldern auch eine staatliche Anlaufförderung erhalten. Die Law School soll in der Landeshauptstadt Wiesbaden angesiedelt sein und 2011 den ersten Studentenjahrgang aufnehmen. Bildungspolitiker hatten auf die Unterfinanzierung staatlicher Hochschulen hingewiesen.
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 9. September 2009