Insolvenzrecht

Bernsau Lautenbach und Brockdorff fusionieren

Durch die Fusion der Sozietäten Bernsau & Lautenbach und Brockdorff Rechtsanwälte ist zum November eine der größten Insolvenzkanzleien Deutschlands entstanden. Rund 40 Berufsträger, davon 12 als Partner, sind künftig für BBL Bernsau Brockdorff Lautenbach tätig.

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Durch die Fusion der Sozietäten Bernsau & Lautenbach und Brockdorff Rechtsanwälte ist zum November eine der größten Insolvenzkanzleien Deutschlands entstanden. Rund 40 Berufsträger, davon 12 als Partner, sind künftig für BBL Bernsau Brockdorff Lautenbach tätig.

„Die Verfahren erfordern mehr Manpower, nicht zuletzt weil die Anforderungen der Gläubiger viel höher sind als früher“, sagte Namenspartner Dr. Georg Bernsau. „Außerdem möchten wir uns für Großverfahren positionieren. Wenn sich der Trend bewahrheitet, dass die großen Insolvenzverfahren an größere Kanzleien vergeben werden, sind wir mit der Fusion richtig aufgestellt.“

Der Zusammenschluss ist an 28 Standorten nahezu flächendeckend in Deutschland vertreten, für Unternehmensinsolvenzen werden 13 Anwälte aus ihren Reihen regelmäßig bestellt. Auch in London verfügt die fusionierte Kanzlei über ein Büro.

Die neue Einheit ist in zwei Partnerschaftsgesellschaften organisiert – eine für Insolvenz- und Zwangsverwaltungen, die andere für Beratungsdienstleistungen. „Die Fusion unserer Kanzleien haben wir langfristig vorbereitet“, sagte Bernsau. „Jetzt müssen wir die Zusammenarbeit mit Leben füllen. Es gibt allerdings schon jetzt Sanierungsmandate, in denen wir mit den Kollegen von Brockdorff gemeinsam arbeiten.“

Das Team von Bernsau & Lautenbach hat seine regionalen Schwerpunkte am Stammsitz Frankfurt/Main sowie in Koblenz und Stuttgart. Seit ihrer Gründung 2003 war die Kanzlei expansiv. Die meisten Bestellungen für Unternehmensinsolvenzen vereinigen die bisherigen Namenspartner auf sich, Schwerpunkte sind die Insolvenzgerichte in und um Frankfurt. Zu den schlagzeilenträchtigen Verfahren der jüngeren Zeit gehörte der Uhrenhersteller Junghans, der als Teil des Egana-Goldpfeil-Konzerns 2008 insolvent wurde und den Verwalter Dr. Georg Bernsau (48) im Januar 2009 verkaufte. Sein Partner Götz Lautenbach (45) ist seit März 2009 Insolvenzverwalter des Personalberaters Smith & Jessen. Außerdem ist er seit August dieses Jahres für den ehemaligen Automobilzulieferer Ymos AG zuständig, der wegen zahlreicher Auseinandersetzungen um die Zahlung von Betriebsrenten seit Jahren für Aufsehen gesorgt hat.

Der zweite Fusionsparter, Brockdorff Rechtsanwälte, hat seine Zentrale in Potsdam. In und um Berlin werden Insolvenzverwalter der Kanzlei regelmäßig bestellt, jedoch fiel die Kanzlei auch in Hamburg sowie an den sächsischen Insolvenzgerichten zuletzt durch Fortschritte auf. Unter den Insolvenzverwaltern ist der Namensgeber Christian Graf Brockdorff (49) die prägende Figur. Er kümmerte sich 2009 unter anderem um die Insolvenz der Berliner Union-Film.

In der neuen Kanzlei ergänzen sich die bisherigen regionalen Spezialisierungen ohne Überschneidungen. „Mit dem Büro in London wollen wir uns der internationalen Konkurrenz stellen“, sagte Götz Lautenbach zudem. „Wir möchten in der Internationalisierung von Insolvenz- und Sanierungsthemen eine aktive Position einnehmen und sowohl für die Beratung als auch die Insolvenzverwaltung wertvolle Kontakte knüpfen.“ Das britische Büro, das mit der Fusion begründet wurde, werden die Nachwuchs-Anwälte Dr. Carsten Gerner-Beuerle und Dr. Michael Schillig betreuen.

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