Dass Stucken und Liu bei Salans ausscheiden, war bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden (mehr…). Ihr Ziel war allerdings noch unbekannt, nun steht nur noch der Termin für ihren Wechsel aus.
Das Schanghaier Büro von Pinsent Masons verdoppelt sich damit personell auf knapp 30 Anwälte. Neben Schanghai ist die Sozietät in China zudem in Peking sowie Hongkong vertreten und hat in Asien ein weiteres Büro in Singapur. Ihre neue Kanzlei kennen Stucken und Liu bereits recht gut, denn Salans und Pinsent Masons waren im Sommer 2009 eine nicht-exklusive strategische Allianz eingegangen (mehr…).
Eines der Ziele war eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Projekten in den Kernwirschaftsräumen Europa, Golfregion und Fernost. Zu Beginn dieses Jahres hatte Pinsent Masons die Allianz dann aufgekündigt, unter anderem weil sie ihre ersten eigenen Büros in Kontinentaleuropa eröffnen will. Sie kündigte damals Starts in Paris und München an, die bereits in der ersten Jahreshälfte erfolgen sollten. Bislang ist dies aber nicht geschehen.
Erst vor wenigen Wochen hatte Pinsent Masons mit der schottischen Kanzlei McGrigors fusioniert. Die fusionierte Einheit ist in Großbritannien nach der Zahl ihrer Anwälte die Nummer Zwölf, weltweit gehört sie zu den Top 50. Die Sozietät beschäftigt in 14 Büros weltweit rund 1.500 Anwälte und kommt auf einen Umsatz von mehr als 300 Millionen britischen Pfund.
Mit dem Team gewinnt Pinsent in Schanghai ein gut etabliertes Team. Stucken gehört zu den erfahrensten internationalen Anwälten in China und arbeitet dort seit rund zwei Jahrzehnten. Auch Liu begleitet schon seit mehr als zehn Jahren Transaktionen mit Beteiligung chinesischer Industrie-und Technologieunternehmen. Das Team ist in seiner Beratungsarbeit insbesondere auf ausländische Direktinvestitionen fokussiert sowie Restrukturierungen internationaler Joint Ventures in China. Zu den Mandanten gehören zahlreiche internationale Investoren.
Der Einstieg von Stucken und Liu demonstriere die langfristig angelegten Anstrengungen von Pinsent Masons, in China noch stärkere und tiefergehende Beratung anbieten zu können, hieß es aus der Kanzlei. Der Managing Partner David Ryan sagte zudem: Wir wollen in Deutschland noch in diesem Sommer eröffnen. Bernd wird dann das ideale Bindeglied zwischen deutschen und chinesischen Mandanten sein, und den Unternehmen helfen, ihr Geschäft mit der jeweilig anderen Jurisdiktion zu verknüpfen.“
Salans steht dagegen in China nun vor einer ungewissen Zukunft. Erst kürzlich hatte die Kanzlei ihre Büros in Peking und Hongkong geschlossen, nun verliert sie voraussichtlich nahezu ihr komplettes Büro in Schanghai. (René Bender)