2007 hatte die Kanzlei weltweit noch 1,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das deutsche Geschäftsergebnis für dieses Jahr hatte 54 Millionen Euro betragen.
„Eine ganze Reihe von ausländischen Investoren waren schon im ersten Halbjahr 2008 sehr zurückhaltend mit Investitionen in Deutschland, obschon die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen damals hierzulande noch recht gut waren“, begründete der deutsche Managing Partner Prof. Dr. Gerhard Schmidt den Umsatzrückgang. Zudem habe es in der ersten Jahreshälfte noch nicht so viel Restrukturierungsbedarf gegeben, so Schmidt weiter. Allerdings habe sich die Auslastung der Restrukturierungsabteilung seit September 2008 massiv erhöht.
Weil Gotshal hat in Deutschland eine starke Transaktionspraxis mit Fokus auf Finanzinvestoren. Diese Klientel betreut die Kanzlei auch bei Restrukturierungen, vor allem zu Fragen der Refinanzierung und Distressed-Transaktionen.
Ungeachtet des Umsatzrückgangs investiert die Kanzlei weiter in den Ausbau der deutschen Standorte: Zum April verpflichtete sie in München Sibylle Schumacher (34), die zuletzt Salary-Partnerin bei Beiten Burkhardt war. Für Weil Gotshal soll sie nun eine Litigation-Abteilung im Büro an der Isar aufbauen. Bislang war die deutsche Litigation-Praxis in Frankfurt konzentriert. Hier werden vor allem internationale Mandanten in streitigen Auseinandersetzungen betreut.
Schwerpunkte liegen dabei auf gesellschafts- und wettbewerbsrechtlichen Prozessen. Anders in München: Hier will die Kanzlei zu rund 60 Prozent deutsche Mandate prozessual betreuen. Auch soll der Schwerpunkt in München auf IP-Prozessen liegen. Dabei hat die Kanzlei – in Hinsicht auf ihre umfangreiche Tätigkeit für Silicon-Valley-Mandanten – den starken Patentstandort München im Blick.