Erst Anfang des Jahres war Norton Rose mit der australischen Sozietät Deacons zusammengegangen (mehr…). Dafür gründeten die Kanzleien einen Schweizer Verein namens Norton Rose Group. Unter dieses Dach schlüpfen nun auch Ogilvy und Deneys Reitz.
Der Schweizer Verein bildet mit dem sogenannten Executive Committee an der Spitze das oberste Gremium für die internationale Strategie. Hier versammeln sich der Leiter der Norton Rose LLP, Peter Martyr als CEO, sowie der Chef von Norton Rose Australia, Don Boyd. Neu hinzukommen werden John Coleman, bislang Managing Partner von Ogilvy, und der stellvertretende Chairman von Deneys Reitz, Rob Otty.
Diese – vor allem von globalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften genutzte – Struktur gilt als entscheidendes Vehikel, um eine schnelle internationale Expansion bewerkstelligen zu können. Genauso wie vor einem Jahr Deacons werden nun auch die beiden neuen Kanzleien finanziell nicht integriert. Im Ergebnis wird die Norton Rose Group vom kommenden Sommer an mit vier verschiedenen Vergütungssystemen antreten.
Für den deutschen Managing Partner von Norton Rose Dr. Alexander von Bergwelt ist das kein Problem. „Eine volle Integration von Anfang an würde den Prozess verzögern, etwa wegen steuerlicher Inkompatibilitäten oder der unterschiedlichen Währungen. Dennoch ist es das in der Vereinsstruktur vorgesehene Ziel, mittelfristig die Integration zu schaffen.“
Von Bergwelt ist optimistisch, dass die neuen Norton Rose-Partner auch die deutsche Praxis beflügeln werden. „Vor allem in Südafrika betreuen Deney Reitz und wir zum Teil schon dieselben Mandanten. Zudem ist der deutsche Mittelstand in Südafrika sehr stark, so dass wir glauben, auch aus deutscher Sicht dort extrem viel Potenzial zu haben.“
Zusammen kommt die neue Einheit auf mehr als 2.500 Berufsträger und mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz. In personeller Hinsicht dürfte die Norton Rose Group damit die fünft- oder sechsgrößte Kanzlei der Welt werden, nach Umsatz landet sie unter den Top-20.
Im Mittelpunkt der Expansion von Norton Rose steht auch mit den neuen Partnern die Finanz- und Versicherungsbranche. Hinzu kommen die für Ogilvy und Deney Reitz wichtigen Energie- und Rohstoffmärkte. „Nun haben wir mit Büros in Australien, Südafrika und Kanada drei wesentliche Regionen für den Bereich Rohstoffe im Portfolio. Das ist für unsere internationale strategische Aufstellung ein extrem wichtiges Feld“, sagte von Bergwelt. (Jörn Poppelbaum)