Mit ihnen wechseln ein Substitut sowie einige Rechtsanwaltsanwärter.
Gründe für die Trennung sind vor allem verschiedene Ansichten hinsichtlich der Wachstumsstrategie und die unterschiedliche Ausrichtung der Beteiligten. Konkret brachte eine Diskussion um die von PHHV-Gründungspartner Stefan Prochaska schon länger geplante Aufnahme von Anwälten als Equity-Partner das Fass zum Überlaufen: Rainer Kaspar, Matthias Preuschl und Mario Schiavon sollten mit Beginn des neuen Geschäftsjahres im April intern befördert werden.
Die Seite Prochaska/Havranek hat in der Sache nun einen externen Anwalt mandatiert: Dr. Markus Heidinger, Partner bei Wolf Theiss. Er ist einer der erfahrensten Köpfe in der Kanzlei und gilt mit seinen Spezialisierungen im Bank- und Finanzrecht einerseits sowie M&A/Gesellschaftsrecht andererseits als echter Allrounder. Auf Nachfrage gaben die bei PHHV ausscheidenden Partner an, zum aktuellen Zeitpunkt keinen juristischen Beistand hinzugezogen zu haben.
„Ich denke, es besteht Konsens darüber, dass sich alle zu optimistisch hineingestürzt haben in die Kooperation mit den Vavrovskys“, sagte Prochaska. Er betonte: „Sowohl die scheidenden, als auch die verbleibenden Partner sind sehr kompetent, sonst wären sie nie Partner bei uns gewesen.“ Aber an einem solchen Punkt sei die Loyalität entscheidend.
Da die Entscheidung zur Trennung erst kurzfristig und überraschend fiel, steht noch nicht fest, wann die gesellschaftsrechtliche Spaltung umgesetzt ist. Bis dahin wird die Sozietät weiterhin als PHHV Rechtsanwälte firmieren. Auch die internen Partnerernennungen müssen zunächst zurückstehen. Allerdings gibt es seit April getrennte Rechnungskreise der künftig zwei Einheiten.
Strittig soll auch gewesen sein, wie qualitative Ansprüche sichergestellt werden können, sollte PHHV ihren zuletzt eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Im vergangenen Jahr hatte PHHV wenige Wochen nach Vater und Sohn Vavrovsky (mehr…) mit Dr. Mario Schiavon (von Siemer Siegl Füreder) einen weiteren Quereinsteiger aufgenommen (mehr…).
PHHV setzt weiter auf Expansion
An diesem Kurs will PHHV festhalten. „Wir selbst werden unsere erfolgreiche Strategie fortsetzen und weiter auf Wachstumskurs bleiben“, sagte Prochaska. Er wird künftig mit Mathias Preuschl die Leitung des Litigation-Bereichs bei PHHV von Heine übernehmen. Schiavon folgt Marth als Leiter des Immobilien-Teams. Insgesamt verbleiben neun Equity-Partner, inklusive der drei intern zu ernennenden, vier Substituten und rund zehn Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei.
Vavrovsky Heine Marth soll als Boutique aufgesetzt werden, mit besonderer Spezialisierung auf die Bereiche M&A, Immobilien, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Dispute Resolution sowie den Bereich Restrukturierung, den Dr. Karl Vavrovsky von Salzburg aus betreibt. „Der österreichische Markt verlangt eher konzentrierte Lösung von hoher Qualität. Das Marktsegment für Großkanzleien ist aus unserer Sicht gesättigt“, sagte Heine. Über ihn lief auch der Kontakt zum internationalen Kanzleinetzwerk Alliuris, sodass davon auszugehen ist, dass die neue Einheit künftig das österreichische Mitglied des nicht-exklusiven Netzwerks sein wird.
Heine gehört als einer der Namenspartner von PHHV zum Startteam der 2004 gegründeten Kanzlei und ist auf die Bereiche Litigation und Dispute Resolution spezialisiert. Immobilienrechtler Marth stieß 2010 hinzu. Er kam von Dorda Brugger Jordis. 2012 nahm die Kanzlei den auf Gesellschaftsrecht/M&A und Schiedsverfahren fokussierten Nikolaus Vavrovsky auf sowie seinen auf Restrukturierungen spezialisierten Vater, Dr. Karl Vavrovsky. Er hatte sich 2005 mit seinem Salzburger Büro der heute unter Herbst Kinsky firmierenden Kanzlei angeschlossen.
Für den Bereich Öffentliches Recht stößt in Kürze eine Partnerin einer anderen Wiener Sozietät hinzu.