Kanzleifusion

Patentanwaltskanzleien bündeln Kräfte für den UPC

Zwei der bekanntesten österreichischen Patentanwaltskanzleien schließen sich zusammen, um das Einheitliche Patentgericht (UPC) fester in den Blick zu nehmen. Sonn Patentanwälte und Haffner & Keschmann haben zusammen eine starke Expertise in den Branchen Chemie, Pharma und Mechanik.

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Marc Keschmann (von links), Daniel Alge, Rainer Beetz, Georg Heger, Fabian Stanke, Philipp Weinzinger, Johannes Strobl, Matthias Brunner.

Mit dem Wechsel von Marc Keschmann (50) ist die traditionsreiche Kanzlei Haffner & Keschmann in Sonn Patentanwälte aufgegangen. Die gemeinsame Kanzlei firmiert seit Anfang Juni unter Sonn Patentanwälte IP Attorneys. Sie zählt 12 Patentanwälte, 8 davon sind Partner der Kanzlei.

Marc Keschmann war zuletzt alleiniger Partner von Haffner & Keschmann. Mit ihm wechselt Paul Schreiner als Associate zu Sonn, der als Europäischer Patentanwalt qualifiziert ist.

Keschmann gehört laut JUVE-Recherche zu den bekanntesten Patentanwälten in Österreich. Er wird vor allem für die Betreuung in den technischen Bereichen Chemie und Mechanik empfohlen.

Marc Keschmann

Zuletzt betreute er Mandanten wie Alba Tooling & Engineering, AVVie, Cubicure, EVVA Sicherheitstechnik, Holcim Technology, REP IP, Voestalpine, die Technische Universität Wien sowie die Medizinische Universität Wien in Patentanmeldungsverfahren. Nach eigenen Angaben folgen ihm alle Mandanten mit zu Sonn.

Auf Wachstumskurs

Sonn zählt ebenfalls zu den sehr bekannten Patentanwaltskanzleien aus Österreich. Die Kanzlei operiert in einem technisch breiten Spektrum, ist aber vor allem für ihre Arbeit in der Patentanmeldung zu Pharma, Biotechnologie und Mechanik sehr bekannt.

Mit Daniel Alge und Rainer Beetz hatte sie bislang schon zwei führenden Patentanwälte aus Österreich in ihren Reihen. Mit Keschmann kommt nun ein dritter hinzu. Bereits im März 2024 hatte die Kanzlei ein zweites Büro in Linz eröffnet. Das leitet David Trauner.

Die Kanzlei hat ihren Schwerpunkt in der Patent Prosecution, sprich von der Erstellung des Patentantrags bis hin zur Genehmigung. Hier arbeitete sie zuletzt verstärkt für Mandaten wie Ablevia Biotech, Accanis Biotech, AIT Austrian Institute of Technology, Aurotech/Nordson, Baxter Healthcare, Doka, Fronius, Tiger Coatings, das Institute for Molecular Biotechnology und die Technischen Universitäten von Texas und Wien beim Europäischen Patentamt.

UPC fest im Blick

Ihre Patentanwälte haben aber auch einen guten Ruf im Markt für die technische Unterstützung bei Patentprozessen. Mit dem Zusammenschluss erhöhen beide Seiten nicht nur ihre Präsenz im österreichischen Markt, sondern auch ihre Schlagkraft bei der Begleitung von UPC-Fällen. Hier betreut die Kanzlei bereits Strabag in einer Verletzungsklage um optische Lösungen, die in der Verkehrs- und Werbetechnik eingesetzt werden.

Die Klage hatte Swarco Futurot Verkehrssignalsysteme mit Unterstützung der Wiener Kanzlei Nomos bei der Wiener Lokalkammer eingebracht (Az. ACT_4261/2024). Rainer Beetz und Johannes Strobl vertreten Strabag in der Verletzungsklage.

Diese Klage ist bislang die einzige Hauptsache-Klage bei der Wiener Lokalkammer. Diese hatte zuvor lediglich ein einstweiliges Verfügungsverfahren um eine Technik zum Aufschäumen von Milch verhandelt.

Gleichwohl sind österreichische Patentanwaltskanzleien derzeit sehr präsent in Verfahren vor dem Unified Patent Court. Puchberger & Partner begleitetet etwa zusammen mit Taylor Wessing CUP&Cino in der PI-Klage bei der Wiener Lokalkammer.

Die stärkste Präsenz hat dagegen derzeit Torggler & Hofmann. Die Kanzlei vertrat nicht nur Alpina Coffee Systems in der PI-Klage gegen CUP&Cino, sondern reichte auch eine Verletzungs- und zwei Verfügungsklagen für die Progress Maschinen & Automation AG gegen zwei Wettbewerber um Mechanik-Patente bei der Mailänder Lokalkammer ein. Für Steindl Krantechnik und Tiroler Rohre hat sie zwei weitere Verfahren bei der Münchner UPC-Lokalkammer.

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