- Die 100 größten Kanzleien kommen auf 10,4 Milliarden Euro Umsatz – plus 8,1 Prozent
- Die Produktivitätskennzahl Umsatz pro Berufsträger steigt auf 663.000 Euro
- Die Zahl der Anwältinnen und Anwälte in den 100 größten Kanzleien steigt um 2,7 Prozent – ein deutlich geringerer Wert als in den vergangenen Jahren
In einem von wachsenden Unsicherheiten geprägten Geschäftsjahr konnten die 100 umsatzstärksten Wirtschaftskanzleien in Deutschland (JUVE 100) erstmals über 10 Milliarden Euro umsetzen. Zum 15. Mal in Folge steigt der Umsatz der JUVE 100. Gleichzeitig steigt der Umsatz pro Berufsträger (UBT) auf 663.000 Euro, ebenfalls ein Rekordwert. Der UBT-Anstieg zeigt, dass die Kanzleien ihre Produktivität steigern konnten. Das allerdings gilt vor allem für die internationalen Kanzleien –weniger für die deutschen Einheiten. Diese tun sich schwerer damit, ihre Stundensätze zu erhöhen. Für viele internationale Einheiten stellt sich das Problem weniger, vor allem wenn ihr Geschäft aus den Metropolen London und New York heraus geleitet wird – denn dort sind die Stundensätze für Rechtsberatung insgesamt viel höher als in Deutschland. Einige internationale Kanzleien haben jährliche Stundensatz-Steigerungen von fünf bis zehn Prozent institutionalisiert. Den höchsten UBT erreichte Milbank, dicht gefolgt von Latham & Watkins. Beide kommen auf über 1,5 Millionen Euro. Das sind Ergebnisse einer umfassenden und exklusiven Recherche des auf Wirtschaftskanzleien spezialisierten JUVE Verlags.

Zusammen kamen die JUVE 100 auf einen Umsatz von gut 10,4 Milliarden Euro. Das entspricht einer weiteren Steigerung von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Top 10 der JUVE 100 ist Latham & Watkins an Luther vorbeigezogen. Näher an die Führungsgruppe heran arbeitet sich A&O Shearman, die mit einem Umsatzplus von 20,3 Prozent Platz 13 belegt. Einen besonders großen Sprung macht die US-Kanzlei Willkie Farr & Gallagher: Sie steigerte ihren Umsatz um ein Drittel auf mehr als 100 Millionen Euro – und kletterte in der Liste von Platz 36 auf 27.
Gradmesser für die Zukunft: Personaleinsatz
Die JUVE-Umsatzrecherche liefert aber auch Hinweise auf eine wachsende Unsicherheit bei den Kanzleien. Viele erkennen, dass auch der Rechtsmarkt vor einer umfassenden Transformation durch künstliche Intelligenz steht. Eine Antwort darauf ist Zurückhaltung bei den Neueinstellungen. Im Geschäftsjahr 2024/25 wuchs der Personaleinsatz der Kanzleien nur noch um 2,7 Prozent, ein Einbruch von fast drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Mehr über die Personal- und Finanzkennzahlen der 100 größten Wirtschaftskanzleien finden Sie in der aktuellen Ausgabe des JUVE Rechtsmarkt (10/25) und online unter mi.juve.de.