Nun gibt der deutsche Finanzinvestor Olcha seine Beteiligung auf. Olcha ist das Asset-Management-Vehikel des langjährigen Apax-Partners Michael Philipps.
Ankerbrot beschäftigt derzeit rund 1.300 Mitarbeiter in 128 Filialen. Lange Jahre hielt die Familie Ostendorf 60 Prozent an dem Backwarenhersteller und Olcha 40 Prozent. Nach den Anteilsverkäufen der Ostendorf-Familie Ende letzten Jahres gehörten dann 18,8 Prozent am Unternehmen der Austro Holding von Grossnigg, ebenfalls 18,8 Prozent der Rudolf Ölz Meisterbäcker aus Dornbirn, weitere 7,4 Prozent übernahm die Wiener Nomos Beteiligungsgesellschaft von Armin Burger und 15 Prozent verblieben bei Ankerbrot-CEO Peter Ostendorf. Die Gespräche mit Olcha zum Verkauf ihres Anteils begannen in einem zweiten Schritt Anfang dieses Jahres.
Nach dreimonatigen Verhandlung meldete Grossniggs Austro Holding schließlich bei der Bundeswettbewerbsbehörde die Absicht an, sich mit weiteren 20 Prozent an der Salos Beteiligungsverwaltungs GmbH zu beteiligen. Salos verwaltet einzig die Ankerbrot AG. Die Grosso Holding, eine ebenfalls von Grossnigg gegründete Firma, hat weitere 20 Prozent im Auge. Mit dem bereits Ende 2013 gekauften Kontingent addieren sich die Ankerbrot-Beteiligungen des bekannten Sanierers langfristig auf 58,8 Prozent.
Berater Austro Holding/Grosso Holding:
Eckert Fries Prokopp (Baden): Vitus Eckert (Federführung); Associates: Florian Carter (Kartellrecht), Tabea Steininger (Corporate; beide Rechtsanwaltsanwärter)
Berater Olcha:
P+P Pöllath + Partners (München): Otto Haberstock (Federführung, M&A/Private Equity), Dr. Michael Best, Dr. Nico Fischer (beide Steuerrecht); Associate: Dr. Christian Rodorff
Dorda Brugger Jordis (Wien): Dr. Andreas Mayr, Dr. Jürgen Kittel – aus dem Markt bekannt
Hintergrund: Namenspartner Vitus Eckert, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Buwog ist, pflegt schon länger Beziehungen zu Ankerbrot-Chef Peter Ostendorf. Eckert hatte bereits das Käuferkonsortium unterstützt, mit dem Grossnigg im Dezember bei Ankerbrot einstieg. Bei der aktuellen Transaktion wurde er nach JUVE-Recherchen nun erstmalig von Grossniggs Beteiligungsfirmen direkt mandatiert. Der Investor setzt bei seinen Akquisitionen bislang auf unterschiedliche Kanzleien.
Pöllath-Partner Haberstock ist auf die Bereiche M&A, Private Equity und Venture Capital spezialisiert. Er war in den letzten Jahren an der Seite von Vater Klaus Ostendorf zu sehen, beispielsweise beim Konflikt um die deutsche Bäckereikette Müllerbrot. An der Seite von Olcha tritt er nun zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Olcha fungiert als Family Office von Michael Philipps, der viele Jahre das Münchner Büro des Private-Equity-Fonds Apax leitete.
Pöllath zog Dorda Brugger Jordis für die Beratung im österreichischen Recht hinzu. Die beiden Kanzleien arbeiten punktuell immer wieder zusammen. So waren sie beispielsweise schon in dem Beraterteam, das 2006 den Lichttechnikunternehmen Zumtobel AG an die Börse begleitete.
Weiters wurden die Verkäufer von Deloitte Financial Advisory, hier insbesondere von dem Wiener Partner Albert Hannak, begleitet.