Traditionsbank

Bitcoin Group übernimmt mit Heuking von der Heydt-Bank

Die Bitcoin Group hat das traditionsreiche Münchner Bankhaus von der Heydt erworben. Der modifizierbare Kaufpreis beläuft sich auf rund 14 Millionen Euro in bar sowie Aktien der Bitcoin Group. Verkäufer war der mittelbare Alleingesellschafter der Bank, Dr. Dietrich von Boetticher.

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Der Abschluss der Transaktion ist für das dritte Quartal 2023 geplant, sofern die zuständigen Behörden der Transaktion zustimmen.

Der bisherige mittelbare Alleingesellschafter der Bank, Dietrich von Boetticher, erhält für seine Anteile 150.000 Bitcoin Group-Aktien, die aus einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage stammen. Die Barkomponente ist modifizierbar und beläuft sich auf derzeit 14 Millionen Euro. Abhängig von der Eigenkapitalentwicklung der Zielgesellschaft kann die Höhe der Barkomponente entsprechend angepasst werden.

Thorsten Kuthe

Dietrich von Boetticher ist Gründungs- und Namenspartner der Kanzlei von Boetticher. Von der Transaktion ausgenommen war die von der Heydt Vermögensverwaltung, bei der Boetticher laut Impressum die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden inne hat.  

Die Wurzeln des Münchner Bankhauses reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Bereits in den 1930er Jahren wurde von der Heydt übernommen und existiert seit 1970, nach einer Zusammenlegung, nicht mehr als eigenständige Einheit. Der Firmenmantel wechselte 2005 den Besitzer, seitdem besteht das Bankhaus in heutiger Form in München. Das Kreditinstitut besitzt eine Vollbanklizenz und bietet unter anderem die Verwahrung und Tokenisierung von digitalen Vermögenswerten an.

Die börsennotierte Bitcoin Group hält unter anderem sämtliche Anteile an der Futurum Bank, die eine Onlinehandelsplattform für verschiedenste Kryptowährungen betreibt. Darüber hinaus gehören der Holding auch die Hälfte der Anteile am Anlageberater Sineus Financial Services.

Verkauf im zweiten Anlauf

Bereits Anfang des Jahres gab es Meldungen darüber, dass von der Heydt den Besitzer wechselt. Die auf den Seychellen ansässige Kryptobörse Bitmex hatte vermeldet, das Bankhaus zu übernehmen. Im März wurde der Deal allerdings abgebrochen. Gründe dafür sind offiziell nicht bekannt. An verschiedenen Stellen wurde spekuliert, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sich gegen die Transaktion ausgesprochen habe. Zudem wurde an verschiedenen Stellen berichtet, dass auch das inzwischen insolvente Berliner Fintech Nuri an einer Übernahme des Bankhauses interessiert gewesen sein soll.

Bernhard Maierhofer

Berater Bitcoin Group
Heuking Kühn Lüer Wojtek (Köln): Dr. Thorsten Kuthe (Federführung; Corporate/M&A), Dominik Eickemeier (IP/IT), Dr. Christoph Gringel (Bankaufsichtsrecht; Frankfurt); Associates: Meike Dresler-Lenz, Tatiana Vorotnitskaya (beide Corporate/M&A), Michèle von Lewinski (Bankaufsichtsrecht; Frankfurt)

Berater Dr. Dietrich von Boetticher
Von Boetticher (München): Dr. Bernhard Maierhofer, Jens Horstkotte (beide Corporate/M&A)

Notariat
Schervier + Schwarz (München): Dr. Joachim Schervier – aus dem Markt bekannt

Hintergrund: Das Heuking-Team um den Kölner Corporate-Partner Kuthe beriet die Bitcoin Group auch zu den bankaufsichtsrechtlichen Aspekten der Transaktion sowie zur Kapitalerhöhung. Die Kanzlei stand, mit anderer Besetzung, auch Bitmex beim letztendlich gescheiterten von der Heydt-Deal zu Beginn des Jahres zur Seite.

Auf der Verkäuferseite setzt Dietrich von Boetticher auf ein Team aus der eigenen Kanzlei.

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