Südamerika

E.on setzt bei Brasilien-Expansion auf Inhouse-Team und Linklaters

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  • JUVE

Der Düsseldorfer Energieversorger E.on hat ein Joint Venture mit der brasilianischen Kohle- und Gasgesellschaft MPX besiegelt. Das neue Gemeinschaftsunternehmen wird zum größten privaten Energieunternehmen in Brasilien.

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Die beiden Partner wollen künftig in Brasilien und Chile Kraftwerke für konventionelle sowie erneuerbare Energien entwickeln. So sind Projekte mit einer Kapazität von 11.000 Megawatt geplant. Zudem wollen sie mit Energie handeln. E.on und MPX halten jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, das seine operative Arbeit im Juli aufnehmen soll und einen Marktanteil von 20 Prozent haben wird.

Bereits im Januar hatten sich beide Gesellschaften auf eine strategische Partnerschaft verständigt. Diese sieht unter anderem vor, dass E.on für rund 420 Millionen Euro zehn Prozent an MPX erwirbt und einen Sitz im Aufsichtsrat erhält.

Jetzt vereinbarten E.on und MPX die Organisationsstruktur für das Joint Venture. Zudem leiteten sie notwendige Schritte für noch ausstehende Umstrukturierungen bei MPX ein, die zur EBX-Gruppe des brasilianischen Milliardärs Eike Batista gehört. Unter anderem ist eine Kapitalerhöhung geplant.

Berater E.on
Inhouse (Düsseldorf): Dr. Michael Moser (Head of M&A Legal), Agnieszka Mögelin-Zinger
Linklaters: Dr. Ralph Wollburg (Düsseldorf), Rodrigo Azevedo Junqueira (Sao Paulo); Associates: Daniel Deghanian (Düsseldorf), Christiano Rehder (Sao Paulo; alle Corporate)

Berater MPX/EBX
Inhouse (EBX; Rio de Janeiro): Adriano Castello Branco – aus dem Markt bekannt
Inhouse (MPX; Rio de Janeiro): Leandro Cunha, Alexandre Americano, Bruno Chevalier – aus dem Markt bekannt
Mattos Filho (Sao Paulo): Moacir Zilbovicius (Federführung); Associate: Paula Vieira (beide Corporate) – aus dem Markt bekannt

Michael Moser
Michael Moser

Hintergrund: Jahrelang begleiteten vor allem Freshfields Bruckhaus Deringer und Hengeler Mueller den E.on-Konzern bei großen Transaktionen. Linklaters dagegen ist eher für seine guten Kontakte zur Wettbewerberin RWE bekannt gewesen.

Doch nun kommt die Kanzlei auch bei E.on immer besser zum Zug. Der Versorger setzte schon im vergangenen Jahr bei einem großen grenzüberschreitendem Deal auf sie. Damals veräußerte E.on sein britisches Verteilnetzunternehmen Central Networks für 4,7 Milliarden Euro (mehr…).

Dass der Konzern seine Mandatierungen breiter streut, hat gute Gründe. Derzeit stehen gleich eine ganze Reihe Transaktionen an. Davon sind einige sehr groß, wie etwa der Verkauf des Geschäfts mit Müllverbrennungsanlagen. Hierfür sollen Presseberichten zufolge Angebote von bis zu 1,5 Milliarden Euro im Raum stehen. (René Bender)

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