Unter Strom

Elia übernimmt mit Freshfields-Hilfe das Vattenfall-Stromnetz

Autor/en
  • JUVE

Nach langen Verhandlungen hat der Energiekonzern Vattenfall sein deutsches Höchstspannungsstromnetz an den belgischen Netzbetreiber Elia und den australischen Infrastrukturinvestor IFM Global Infrastructure verkauft. Der Preis für die 9.700 Kilometer langen Leitungen lag bei 800 Millionen Euro.

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Der Energiekonzern Vattenfall hat sein deutsches Höchstspannungsstromnetz an den belgischen Netzbetreiber Elia und den australischen Infrastrukturinvestor IFM Global Infrastructure verkauft. Der Preis für die 9.700 Kilometer langen Leitungen lag bei 800 Millionen Euro.

Vattenfall hatte seine Tochter, die inzwischen unter Hertz50 Transmission firmiert, schon vor über eineinhalb Jahren zum Verkauf gestellt. Die geplante Transaktion war aber seit ihrer Bekanntgabe mit Problemen behaftet. Zunächst hatte die Finanzkrise den Verkaufspreis belastet und die Zahl der Bieter reduziert.

Im Herbst 2009 war Vattenfall sich dann weitgehend einig geworden mit einem Konsortium aus Goldman Sachs und Töchtern des Münchner Finanzkonzerns Allianz sowie der Deutschen Bank. Das Konsortium wollte rund 500 Millionen Euro bezahlen. Als der Wettbewerber E.on aber zur gleichen Zeit ein ähnlich großes Netz für 885 Millionen Euro verkaufen konnte, leitete das Vattenfall-Management eine neue Runde des Verkaufprozesses ein. Aus dem Auktionsverfahren gingen nun Elia und IFM als erfolgreiche Bieter hervor, die bereits von Anfang an am Kauf des Netzes interessiert waren. Elia übernimmt 60 Prozent der Anteile und die operative Kontrolle, IFM hält künftig 40 Prozent. Als finanzierende Banken fungierten ING, BNP Paribas, Fortis, RBS uns Dexia.

Vattenfall hatte sich gegenüber der EU-Kommission freiwillig zum Netzverkauf verpflichtet. Diese hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf eine Entflechtung gedrängt, um Konkurrenten einen fairen Zugang zum Netz zu gewährleisten. RWE und Energie Baden-Württemberg (EnBW), die beiden anderen großen Übertragungsnetzbetreiber hierzulande, lehnen einen Verkauf ihrer Netze bisher ab.  

Berater Elia/IFM
Freshfields Bruckhaus Deringer
(Köln): Dr. Ludwig Leyendecker, Dr. Burkhard Bastuck (beide Gesellschaftsrecht/M&A), Dr. Ulrich Scholz (Energiewirtschaftsrecht), Prof. Dr. Stephan Eilers (Steuerrecht), Ian Frost (Bank- und Finanzrecht; London), Dr. Juliane Hilf (Öffentliches Wirtschaftsrecht); Associates: Dr. Gregor von Bonin, Dr. Christian Bornhorst, Dr. Nicolai Seitz, Johanna Linke, Peter Stelmaszczyk (alle Gesellschaftsrecht/M&A), Dr. Christoph Sieberg (Energiewirtschaftsrecht), Thomas Janssens, Vincent Mussche (beide Kartellrecht; Brüssel), Dr. Georg Roderburg (Steuerrecht), Dr. Wolfgang Kotzur (Bank- und Finanzrecht; Frankfurt), Dr. Andrea Menz (Öffentliches Wirtschaftsrecht), Dr. Timon Grau (Arbeitsrecht), Dr. Stefan Stock (Immobilienwirtschaftsrecht)

Berater IFM
Lovells
: Dr. Alexander Loos (Düsseldorf), Ben Higson, Stevern Brian (beide London; alle Corporate), Dr. Michael Dettmeier (Tax; Düsseldorf), Matthew Levitt (Brüssel), Simon Barnes (London; beide Kartellrecht); Associates: Dr. Thorsten Volz (Corporate Energy; Düsseldorf), Dr. Stefan Schultes-Schnitzlein (Tax; Düsseldorf), Tim Joppich (Arbeitsrecht; alle Düsseldorf), Karima Fahmy (Corporate; London )
Liedekerke (Büssel): Thierry Tilquin (Corporate) – aus dem Markt bekannt

Berater Vattenfall
White & Case
: Dr. Jörg Kraffel, Dr. Carsten Rodemann (beide Berlin), Dr. Heiko Wilde (Düsseldorf; alle M&A), Manfred Ungemach, Dr. Sabine Schulte-Beckhausen, Dr. Andreas Gabler, Dr. Florian-Alexander Wesche (alle Energierecht), Ralph Steffen Busch (Anlagenerrichtung; alle Düsseldorf), Prof. Dr. Norbert Wimmer, Dr. Henning Berger, Dr. Katrin Ruebsamen (alle Öffentliches Recht/Umweltrecht; alle Berlin), Dr. Jost Kotthoff (IT; Frankfurt); Patricia Angeli, Dr. Jan Kreikenbohm (beide Immobilien), Frederik Paul (Versicherungsrecht), Klaus Sturm (Arbeitsrecht; Berlin), Dr. Dirk Eisolt (Bilanzrecht; Berlin); Associates: Martin Walter, Dr. Sebastian Prügel (beide Berlin), Moritz Fischer (Düsseldorf; alle M&A), Torsten Benzin; Britta Hiltenkamp, Nicole Jaskulke (alle Energierecht), Dr. Simon Konnertz (Anlagenerrichtung; alle Düsseldorf), Dr. Jochen Neumeyer (IP), Falko Daub (Arbeitsrecht) Dr. Christina Niederstetter (Immobilien), Dr. Diana Bartoszyk, Dr. Wolfgang Bomba (beide Öffentliches Recht/Umweltrecht), Sebastian Götte (Bilanzrecht; alle Berlin)
Inhouse
(Berlin): Dr. Andreas Metzenthin (Leiter Recht) – aus dem Markt bekannt

Berater Goldman/Allianz/Deutsche Bank
Clifford Chance
(Düsseldorf): Dr. Peter Rosin – aus dem Markt bekannt

Berater finanzierende Banken
Allen & Overy (Antwerpen): Filip Tanghe (Federführung), Ben Fox (Amsterdam), Filip Kurkowski (Frankfurt); Associates: Yves Van Pul, Derk Opitz (Frankfurt), Per Lessmann (Hamburg), Max Mayer (Amsterdam)

Hintergrund: Beim ersten Verkauf eines Höchstspannungsnetzes durch E.on stand Freshfields noch auf Verkäuferseite. Damals hatten zwei Teams der Kanzlei den Stromkonzern zunächst bei der Aufspaltung des Netzbetriebes wie auch bei der Veräußerung beraten (mehr…).

Nun aber beriet Freshfields das siegreiche Konsortium. Zu Elia besteht über das Brüsseler Büro der Sozietät eine alte Mandatsbeziehung. Für die deutschen Büros war es aber eine Premiere an der Seite der Electrabel-Tochter, die ihr erstes Investment in Deutschland tätigte. Der Elia-Mutterkonzern Electrabel lässt sich ansonsten regelmäßig von Linklaters beraten, so unter anderem 2008 beim Einstieg bei den Stadtwerken Wuppertal (mehr…).

Neben Freshfields zog IFM außerdem Lovells hinzu. Die Kanzlei beriet hinsichtlich der Strukturierung des gemeinsamen Bieterkonsortiums mit Elia.

Vattenfall ist eine regelmäßige Mandantin von White & Case. Ein Team um die Berliner Partner Kraffel und Rodemann hatte den Vattenfall-Konzern auch schon im Sommer vergangenen Jahres bei der Veräußerung der Mehrheit am Schweriner Regionalversorger Wemag  betreut ( mehr…) und begleitete ihn ebenfalls im August 2008 bei der Verkaufsofferte für den Übertragungsnetzbetreiber Vattenfall Europe Transmission. Bei der Veräußerung des kommunalen Energieanbieters SEWAG stand aber Anfang dieses Jahres Linklaters an der Vattenfall-Seite (mehr…).

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