Witzke ist spezialisiert auf finanz- und gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten, Massenverfahren und handelsrechtliche Auseinandersetzungen. Bei Latham war er an einer Reihe wichtiger Mandate beteiligt, so etwa bei der Abwehr von Massenklagen gegen den britischen Versicherer Clerical Medical. Zudem gehörte Witzke zu den Teams, die Daimler in den Toll-Collect-Schiedsverfahren und Robert Tönnies im Gesellschafterstreit beim Fleischkonzern Tönnies verteten haben.
Mit Witzke wechselt der Associate Dr. Benjamin Fritz (35) zu Quinn. Bereits im Sommer 2017 ist Latham-Senior-Associate Prof. Dr. Rüdiger Lahme als Counsel zu Quinn gewechselt. Der Kartellschadensersatz-Spezialist verantwortet den Aufbau des Stuttgarter Quinn-Büros und ist inzwischen Partner. Auch mit Lahme wechselte damals ein erfahrener Associate, sodass innerhalb eines Jahres vier Prozessexperten aus dem Hamburger Latham-Büro zu Quinn gewechselt sind.
Bereit für die Musterklage
Die US-Kanzlei baut ihre deutsche Praxis stark aus, unter anderem getrieben von der umfangreichen Arbeit für Daimler im Lkw-Kartell. Zuletzt hatte Quinn auch die Einstiegsgehälter für Associates drastisch erhöht. Witzke soll Quinns Stellung bei Massenverfahren ausbauen, etwa mit Blick auf die Musterfeststellungsklage, die der Gesetzgeber zum November einführt.
Latham gehört mit zwei Partnern, einer Counsel und etwa zehn Associates nach wie vor zu den stärksten Hamburger Litigation-Praxen, auch wenn es im zurückliegenden Jahr noch weitere Abgänge erfahrener Associates gegeben hat. Im Gegensatz zur reinen Prozesskanzlei Quinn muss sich bei Latham die Litigation-Praxis in puncto Profitabilität mit starken Praxen wie Corporate/M&A und Finance messen – was sich wiederum auf die Karrierechancen erfahrener Anwälte unterhalb der Partnerebene auswirken kann.
Auf Partnerebene hat sich die deutsche Prozesspraxis von Latham zuletzt mit einem Quereinsteiger verstärkt: Von Baker wechselt der Compliance-Spezialist Prof. Dr. Thomas Grützner.