Im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftete Allen & Overy 12 Prozent mehr Umsatz, dieser lag im Geschäftsjahr 2020/21 noch bei 150 Millionen Euro. Damit bestätigt sich der Trend, der sich bereits im Vorjahresergebnis abzeichnete. Nach einer längeren Durststrecke in den vergangenen Jahren, in denen der Umsatz sich nur leicht steigerte oder gar stagnierte, ging er jetzt massiv nach oben.
Verantwortlich für diesen Erfolg ist unter anderem die ebenso intensive Steigerung des Umsatzes pro Berufsträger, den die Kanzlei um 10 Prozent, auf 809.000 Euro erhöhen konnte. Personell vergrößerte sich die Kanzlei leicht. So beschäftigte Allen & Overy im Jahr 2021/22 208 Vollzeitanwältinnen und -anwälte (Full Time Equivalents/FTE). Im Jahr davor waren es noch 204, deren pro-Kopf-Umsatz noch bei 735.000 Euro lag.
Die deutschen Umsatzzahlen der Wettbewerber aus dem Magic Circle lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Kanzleiweit stieg der Umsatz von Allen & Overy um 10 Prozent auf 1,94 Milliarden Pfund (rund 2,32 Milliarden Euro).
Wichtige Geschäftstreiber
Verantwortlich für den Umsatzsprung der von Dr. Wolf Bussian geleiteten deutschen Büros sind vor allem großvolumige Transaktionen, darunter auch Top Deals wie der 4-Milliarden-Verkauf von Allnex, bei dem Allen & Overy den US-Investor Advent International beriet. Ebenso verhandelte ein Allen & Overy-Team für Mandantin Alstria Office die Investorenvereinbarungen mit dem kanadischen Investor Brookfield. Die Kanzlei machte außerdem den Weg für Mandantin BMW frei, sich als ausländisches Unternehmen mehrheitlich an dem chinesischen Joint Venture BMW Brilliance Automotive zu beteiligen. Der Deal bezifferte sich auf 3,6 Milliarden Euro.
Nachdem die vergangenen Jahre von einem Umbau der Kanzlei geprägt waren, drehte Allen & Overy auch im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr an weiteren Stellschrauben. So gewann sie Ellen Birkemeier als Spezialistin für Tax-Compliance-Management-Systeme von KPMG und bereitete mit Dr. Stephan Neuhaus von Hogan Lovells den Generationswechsel der Patentrechtspraxis vor. In der Corporate-Praxis übernahm mit Dr. Nicolaus Ascherfeld ein jüngerer Partner die Leitung.