Bankrecht

Berwin Leighton holt angesehenen Ex-Linklaters-Partner

Autor/en
  • JUVE

Die deutsche Praxis der britischen Kanzlei Berwin Leighton Paisner wächst weiter: Nach knapp einem Jahr Pause vom Anwaltsjob steigt der bekannte Bank- und Finanzrechtler Dr. Berthold Kusserow (59) zum November als of Counsel in Frankfurt ein. Kusserow war zuletzt Partner bei Allen & Overy, wo er Ende 2014 ausschied. Es war das unglückliche Ende einer rund dreijährigen Zusammenarbeit, die weder die Hoffnungen der Kanzlei noch die Kusserows erfüllen konnte.

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Kusserow_Berthold
Kusserow_Berthold

Mit dem Einstieg Kusserows und einer Reihe jüngerer Anwälte in dessen Gefolge wollte Allen & Overy Anfang 2012 im Fremdkapitalmarktrecht die Marktspitze angreifen. Zuvor war sie lange hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben und konnte mit der erfolgsverwöhnten Praxis des Londoner Mutterhauses nicht Schritt halten.

Kusserow brachte genügend Erfahrung mit, um dies zu ändern: Mehr als zwei Jahrzehnte war er zuvor für Linklaters tätig gewesen. Dort spielte er eine zentrale Rolle beim Auf- und Ausbau der Kapitalmarktpraxis zu einer der stärksten Einheiten in Deutschland.

Doch diese Durchschlagskraft konnte der angesehene Finanzexperte nicht zu Allen & Overy transportieren. Stattdessen geriet dort nach Kusserows Wechsel das Gefüge der vergrößerten Praxis durcheinander. Nach drei Jahren zogen beide Seiten einen Schlussstrich und Kusserow schied aus – ebenso wie alle einst in seinem Fahrwasser von Linklaters hinzugestoßenen Anwälte.

Auf zahlreiche ehemalige Linklaters-Anwälte – wenn auch andere – trifft Kusserow auch bei Berwin Leighton. Schließlich entstand deren deutsche Praxis Ende 2011 aus der Abspaltung der beiden Frankfurter Linklaters-Immobilienpartner Partner Hanns-William Mülsch und dem heutigen Managing-Partner Roland Fabian. Zügig holten die beiden eine ganze Reihe weiterer Linklaters-Anwälte dazu, unter anderem 2012 auch die beiden, mit denen Kusserow künftig am engsten zusammenarbeitet: Dr. Thomas Prüm und Philippe Kamarowsky. Unter Kusserow machten die beiden, inzwischen Partner und Counsel, einst die ersten Schritte ihrer Anwaltskarriere. Zusammen wollen sie die Arbeit von Berwin Leighton bei komplexen Immobilienfinanzierungen und anderen strukturierten Finanzierungen ausbauen.

Als of Counsel soll Kusserows Rolle dabei gleichwohl anders als zu Zeiten von Allen & Overy und Linklaters aussehen. Es geht weniger darum, möglichst viel eigenes Geschäft einzubringen, als vielmehr seine Erfahrung bei einer breiten Palette von Transaktionsstrukturen einfließen zu lassen, so etwa bei Verbriefungen oder vergleichbaren Formen strukturierter Finanzierungen.

Kusserows neue Heimat Berwin Leighton richtet sich seit ihrem Start hierzulande in den beiden Büros in Berlin und Frankfurt konsequent auf transaktionsnahes Immobilienrecht aus, insbesondere auch an den Schnittstellen zu Finanzierungen sowie dem Gesellschafts- und Steuerrecht. Erst zum Oktober hatte sie sich in der Hauptstadt durch ein sechsköpfiges Immobilienteam um die Partner Dr. Norbert Impelmann (55) und Dr. Albrecht von Breitenbuch (42) verstärkt, das von Orrick Herrington & Sutcliffe kam. In Frankfurt kam Gerhard Pilger (70) dazu, der wie Kusserow als of Counsel einstieg. Er wechselte aus eigener Kanzlei und soll vor allem eine kürzlich zur Notarin ernannte Anwältin unterstützen. Mit Kusserow zählt die deutsche Praxis rund 30 Anwälte, beide Büros sind in etwa gleich groß. (René Bender)

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