Crisolli leitete das Frankfurt Kliemt-Büro bisher. Er kam 2005 von Willkie Farr & Gallagher, wo er die Arbeitsrechtsberatung aufgebaut hatte. Er ist vor allem bei Transaktionen und Outsourcingprojekten aktiv und arbeitet seit jeher eng mit Hoppenstaedt zusammen. Dieser stieg 2006 als Partner bei Kliemt in Frankfurt ein und hatte davor bei der mittelständischen Kanzlei Böttcher Hardt gearbeitet. Neben der allgemeinen arbeitsrechtlichen Beratung auf Arbeitgeberseite berät Hoppenstaedt regelmäßig bei Umstrukturierungen.
Die Weggänge hängen mit einer Neustrukturierung bei Kliemt zusammen und einem insbesondere für Frankfurt gewünschten Generationswechsel. Über die künftige Ausrichtung der Kanzlei hatte es unterschiedliche Auffassungen zu gegeben, weswegen sich die Wege dieses Teams und der restlichen Kliemt-Mannschaft trennen. Die Wechsler reizt bei Vangard insbesondere deren Zusammenarbeit mit dem internationalen Arbeitsrechtsnetzwerk Littler Global, dem Vangard seit 2015 angehört.
Kliemt hat sich auf die Fahne geschrieben, ihren Fokus stärker als bislang auf die Beratung komplexer Restrukturierungen zu legen. Weitere Bausteine der Neustrukturierung sollen die Entwicklung vielversprechender jüngerer Partner sein sowie eine bessere überregionale Integration der vier Standorte in Deutschland.
Insbesondere in Frankfurt gilt Dr. Barbara Reinhard, die 2012 von Beiten Burkhardt zu Kliemt kam, als Erfolgsgeschichte hinsichtlich der Entwicklung jüngerer Partner. Sie genießt heute in der Arbeitsrechtsszene mit ihrem Know-how insbesondere bei Restrukturierungen hohes Ansehen. Zudem ist sie seit der Eröffnung des Münchner Büros mit dem anerkannten Dr. Burkard Göpfert (ehemals Baker & McKenzie) regelmäßig gemeinsam in zentralen Mandaten aktiv. Insofern sollen Frankfurt und München künftig als Blaupause für die standortübergreifende Zusammenarbeit in der Kanzlei dienen.
Das Frankfurter Büro wird künftig zwei Partner, einen Counsel und fünf Associates zählen. Der bisherige Counsel Dr. Till Hoffmann-Remy wird zum Jahresbeginn 2019 zum Partner ernannt, der erfahrene Associate Lars Grützner zum Counsel. Weitere erfahrene Associates kamen und kommen bereits dazu, unter anderem von CMS Hasche Sigle und Willkie Farr & Gallagher. Im Frühjahr war bereits Dr. Philipp Wiesenecker zu Graf von Westphalen gewechselt – schon hier hatte die angekündigte Neustrukturierung des Büros eine Rolle gespielt.
Begleitet wird der Umstrukturierungsprozess von einem neu geschaffenen Managementgremium, dem neben Reinhard und Stefan Fischer aus dem Berliner Büro mit Prof. Dr. Michael Kliemt auch ein Gründungspartner angehört. Weitere überregionale Aufgaben fallen auf Gründunsgpartner Dr. Oliver Vollstädt für Personalthemen und den jüngeren Partner Dr. Markus Janko, der den IT-Bereich verantworten wird.
Vangard untermauert mit der Neueröffnung ihre Wachstumsstrategie: Die Kanzlei war 2013 gestartet und eröffnete ein Jahr später in Berlin. Seitdem wuchs die Kanzlei weiter mit zahlreichen Quereinsteigern an allen Standorten, häufig, aber nicht ausschließlich, mit Anwälten mit einem beruflichen Hintergrund bei Taylor Wessing. Zuletzt kam Anfang des Jahres mit Katja Hinz eine erfahrene Anwältin von Beiten Burkhardt als Partnerin zum Berliner Büro. Mit ihrer Strategie gilt Vangard damit neben Kliemt und Altenburg als Vorreiterin des Trends bei Arbeitsrechtsboutiquen, an mehreren deutschen Standorten präsent zu sein.
Die Eröffnung eines Frankfurter Büros stand dabei schon lang auf der Agenda der Kanzlei. Die Suche nach geeigneten Quereinsteigern zog sich jedoch über mehrere Jahre hin. Dass die Kanzlei nun mit erfahrenen Partnern aus der Boutiquenszene ihren neuen Standort eröffnet, erscheint zunächst ungewöhnlich: Bislang hatte das Team in München und Berlin auf Großkanzlei erfahrene Anwälte zurückgegriffen und war in der Folge insbesondere mit jungen Partnern gewachsen.